Skandinavien

Ich war ja bereits zwei mal in Norwegen. Auf meiner Bucket-List standen jedoch noch Kopenhagen in Dänemark und Stockholm in Schweden. Alle drei Länder gehören mit zu den teuersten der Welt. Dass es sehr teuer wird, habe ich beim Buchen des Hotels festgestellt. Was mir persönlich schon teuer war, hatte nicht mal ein Fenster. Für ein Storno war es jedoch zu spät. Flugticket nach Kopenhagen und von Stockholm waren bereits gebucht. Man sollte sich auf hohe Verpflegungskosten einstellen. Das Hotel selbst wollte 30€ pro Frühstück. Ein kleiner Capuccino kostet 5€, eine Pizza 20€. Eine Lütticher Waffel, die in Belgien 2€ kostet, kostet in Dänemark knapp 6€, in Schweden bis zu 10€, Pur, ohne etwas drauf 🙂

Anreise und Fortbewegung

Vom Flughafen in Kopenhagen kommt man per Metro einfach in die City. Das dauert auch nicht lang. Man muss nur schauen, ob man noch umsteigen muss. In Kopenhagen selbst kann man Metro fahren, ein Fahrrad mieten, oder zu Fuß gehen, was ich bevorzuge. In Stockholm kann man auch Metro fahren. Manchmal ist das ganz praktisch, da die Stadt doch etwas weiläufiger ist als Kopenhagen. Zugtickets zwischen Kopenhagen über Göteborg nach Stockholm habe ich vorab über trainplanet.com gekauft. Und von Stockholm kommt man am einfachsten mit dem Arlanda Express oder Flybussarna zum Flughafen. Der Zug braucht nur 20 Minuten, aber ist mit 30 Euro pro Strecke teurer. Der Bus braucht 40 Minuten, kostet aber nur 20 Euro.

Wetter

Mir wurde von einem Local folgende Seite empfohlen, um das Wetter zu checken, ehe man die Unterkunft verlässt. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass die Daten nicht immer stimmen, aber dennoch lohnt sich ein Blick darauf: https://bedrevejr.dk

Dänemark

Als ich in Dänemark angekommen bin, war das Wetter sommerhaft. Viele Dänen waren also unterwegs in Parks und Caves/Bars. Auf Grund Angriffe gegen den Islam dachte ich, dass die Dänen eher diskriminierend sind. Das kann ich so jedoch nicht bestätigen. Ich wurde nämlich angelächelt. Das passiert eher in exotischen Ländern, weil man doch deutlich anders aussieht. Aber ich fand es sofort ziemlich nett. Am darauffolgenden Tag hat es extrem geregnet. Das war schon eher das Klima, das ich erwartet hatte. Ich habe mich dennoch für eine Walking-Tour auf einer Meeting-Plattform angemeldet, und dabei freundliche Ausländer und Locals getroffen. Mein Eindruck des ersten Tages hat sich bestätigt, Dänen sind freundlich und glücklich.

Klima

Die Fassade eines Geschäftsgebäudes hatte ein Thermometer. Das ging von -20 bis +20°C. Da musste ich erst mal lachen, denn zum Zeitpunkt als ich dort war, waren es in Istanbul 25°C in der Nacht 🙂 Aber das Klima gibt nicht mehr her. Im Schnitt hat der Sommer 20°C in Kopenhagen. Das ist eher kein Problem, aber der Winter wird mit kurzen und kalten Tagen schon eher zu einer Herausforderung.

Rauchen in Dänemark

Dänemark hat ein Gesetz verabschiedet, wonach der Zigarettenverkauft an Personen mit Jahrgang 2012 und später verboten ist. Das heißt, die heutigen 10-jährige Kinder und alle künftigen Generationen kriegen keine Zigaretten mehr. Damit wird Dänemark in 70-80 Jahren rauchfrei werden. Man trifft auch jetzt schon kaum auf Raucher. Ich persönlich finde das super. Rauchfreies Atmen überall. Ich schreibe diesen Post in einem Cafe in Istanbul. Fast jeder raucht. Im Außenbereich ist das Rauchen gestattet. Dass Nichtraucher aber auch gerne die frische Luft genießen möchten, wurde nicht bedacht. Wir müssen auch bei tollem Wetter drin sitzen, um dem Rauch zu entkommen.

Kopenhagen

Es gibt extra Straßen mit Ampelsystem für Fahrräder. Viele nutzen diese auch. So viele Fahrräder habe ich vielleicht noch in Amsterdam gesehen. Kopenhagen ist halt ziemlich flach. Die meisten Fahrräder hatten daher auch nur einen einzigen Gang. Es sind auch viele “Dreiräder” namens Christinana Bikes unterwegs. Vorne ist ein kleiner Shuttle, in dem dann die Familie oder der Einkauf transportiert werden kann.

Kopenhagen ist sehr teuer. Das hatte ich schon erwähnt. Eine Waffel, die in Belgien 2 Euro kostet, kostet in Dänemark und Schweden 6-10 Euro. Ein kleiner Becher Capuccino kostet 5 Euro. Eine Pizza 20 Euro.

Von Kopenhagen und den Menschen war ich wirklich positiv überrascht. Eine Sorge war auch, was ich zu essen finden würde. ich hätte nie gedacht, dass ich etwas finde, worüber ich sagen kann, dass es fast das leckerste, das ich je gegessen habe. Das Meze Büffet im marokkanischen RizRaz kann ich wirklich empfehlen. So viele gute Geschmäcker auf einem Teller zu haben, einfach gigantisch 🙂

Schweden

Von Dänemark bin ich mit dem Zug über Malmö nach Göteborg gefahren. Unter anderem habe ich die außerordentlische Brücke zwischen Dänemark und Schweden gesehen. In Malmö musste ich umsteigen und hatte eine Stunde Zeit, um die Stadt zu erkunden. Das kann man so auch stehen lassen, wenn man nicht unbedingt etwas zu sich nehmen möchte. In Göteborg war ich mehr als 24 Stunden. Das hätte auch etwas kürzer sein können. Aber man kann hier schön in Parks laufen, und durch die Innenstadt laufen. Göteborg hat auch einen Hafen, hier kann man auch Zeit verbringen.

Für Stockholm braucht man länger als für Kopenhagen. Es bietet einfach viele Seen, Parks und Möglichkeiten. Aber Kopenhagen hat ein gewisses Etwas. Das Ambiente ist super. Ich würde daher lieber die Atmosphäre in Kopenhagen genießen, als mehr in Stockholm sehen zu wollen.

Kulturelles

Mir ist sofort der Unterschied zwischen Dänen und Schweden aufgefallen. Die Schweden waren überhaupt nicht freundlich, haben weder den Blickkontakt gesucht, noch gelächelt. In Stockholm habe ich zwei Meetings mitgenommen, und dabei Ausländer kennengelernt, die bereits seit einigen Monaten und Jahren in Stockholm leben, und Locals. Beide Parteien haben mir bestätigt, dass Schweden nicht so offen sind. Die Ausländer meinten, dass es mindestens 6-12 Monate dauert, bis man einen Local kennenlernt, vielleicht 🙂 Sie waren auch überrascht, dass mir das binnen eines Tages aufgefallen ist, aber nach Dänemark ist es wie Tag und Nacht. Eine Schwedin sagte, dass viele, eher ältere Generation überfordert mit ausländischen Hilfskräften. Nicht nur wegen den kürzlichen Krawallen zwischen Rechtsradikalen und der Polizei wegen der Koranverbrennung denke ich, dass nicht nur der Alltagsrassismus verbreitet ist. Im Winter sind viele Schweden noch depressiver, weil die Tage so kurz sind.

Midsommar

Ich hatte meine Planung etwas angepasst, um den Midsommar zu erleben. Das ist der längste Tag im Jahr und in Schweden nach Weihnachten der wichtigste Feiertag. Ich war abends ja alleine unterwegs, aber nicht nur ich. Viele Schweden waren alleine joggen, lesen, schlendern oder einfach nur alleine die Sonne im Park genießen. Ich war zwar allein, aber zumindest nicht einsam. Ich denke, die Schweden haben hier ein gesellschaftliches Problem. Vergleichbar zu den Japanern, die nicht besonders sozial unterwegs sind. In Schweden hatte ich echt gutes Wetter. Tagsüber hatten wir 30°C. Abends am Hafen konnte ich daher bei angenehmem Wetter die untergehende Sonne genießen. Das dauerte ziemlich lange. Aber irgendwann musste ich komischerweise gähnen und wurde müde. Irgendwas war komisch. Der Himmel war noch hell, aber als ich auf die Uhr schaute, und es schon nach 23 Uhr war, habe ich festgestellt, dass es nicht wirklich dunkel wird. Bis ich im Hotel angekommen war, war es schon fast Mitternacht, und trotzdem nicht dunkel. Als würde die Sonne noch untergehen.