Reisetipps

Hallo, mein Name ist Polat. Ich komme aus dem ländlichen Anatolien, und bin als Türke in Stuttgart aufgewachsen. Lebe mittlerweile als Schwabe in Istanbul. Ich bin im Schnitt alle drei Wochen unterwegs. Im Jahr 2018 bin ich knapp 40 mal im Flieger gesessen. Immer dabei habe ich meine Kamera. Ohne sie würde ich kaum so oft (alleine) verreisen. Meine Erfahrungen und Eindrücke rund um das Reisen möchte ich als Reisetipps hier sammeln und mit Fotos interessanter gestalten. Ich freue mich auch auf Feedback von Besuchern. Was sind eure Erlebnisse… was sind eure Reisetipps… wie plant ihr euren Urlaub…?

Wie plane ich meinen Urlaub?

Eigentlich wähle ich mein Ziel immer spontan. Da ich viel verreise, vermeide ich, vorab dicke Lektüre zu lesen oder mir detaillierte Videos anzusehen. In so einem Fall würde mir die Spannung vor Ort fehlen. Zunächst definiere ich den Termin meines Aufenthalts. Wenn ich einen grobe Zeitspanne habe, male ich händisch einen Kalender für diesen Monat auf und kreise die Tage ein, an denen ich den Standort wechsle. Meist hole ich Rat von Bekannten, die schon mal am Zielort gewesen sind. Dadurch bekommt man auch ein besseres Gefühl über die Aufenthaltsdauer. Meiner Erfahrung nach reichen in der Regel 3.5 Tage für eine Stadt. Es gibt nur selten Städte, wo man mehr Tage verbringen kann. Im Anschluss buche ich die Flüge und erstelle ein Excel, in dem alle Eckdaten eintrage. Davon mache ich eine Kopie mit meinem Handy und zwei offline Kopien für das Handgepäck und für den Koffer.

Spontanität vs. Planung

In der Metro in Istanbul war mir ein britischer Tourist aufgefallen. Dieser hatte einen Ordner dabei, in dem – auf 15 Minuten Basis getaktet – der Tagesablauf für den kompletten Aufenthalt notiert war. Nach Farben sortiert und mit detaillierten Informationen, welche Bahnlinie und welches Café besucht werden sollte. Ich fand das ganz spannend zu sehen, wie andere ihren Urlaub planen. Wenn es sich um Städte handelt, die weniger als 1 mio. Einwohner haben, braucht man das kaum. Wenn man das Stadtzentrum abläuft, kommt man bereits an allen Sehenswürdigkeiten vorbei. Historische Informationen sollte man sich natürlich besorgen, um auch den Kontext etwas besser nachvollziehen zu können. Städte jedoch, die eigentlich kein Zentrum haben, wie es meist in asiatischen Kulturen der Fall ist, sollte man evtl. etwas genauer unter die Lupe nehmen, damit man örtlich naheliegende Spots am selben Tag macht, um die Zeit besser zu organisieren.

Reisetipps bei Kurztrips vs Fernreisen?

Die Reisevorbereitung ist hier natürlich unterschiedlich, ob man 3-4 Tage nach Paris fliegt, oder 3 Wochen nach Fernost verreist. In Europa kommt man einfacher an Bargeld und hat keine Probleme bzgl. Telefon und Internet. Muss also nicht wirklich viel vorbereiten. Das ist bei Fernreisen natürlich anders. Daher sollte man hier etwas mehr Zeit investieren und auch genauer packen. Zu den Reisetipps gehört daher die Mitnahme von etwas Proviant wie Nüsse und Schokoriegel im Handgepäck. Es kann immer wieder zu Flugverspätungen kommen, oder man vergisst einfach, rechtzeitig vegetarisches Essen für den Flug zu bestellen 🙂 Neben Thrombose-Strümpfe, Nackenkissen, Tabletten, Kopfhörer, Ohrstöpsel finde ich auf Langstreckenflügen auch Augenbinden (zum Einschlafen) praktisch. Zusätzlich dazu mache immer Screenshots vom Weg ins Hotel. Im schlimmsten Fall kann man immer noch am Info-Schalter am Flughafen oder Einheimische fragen. Man sollte sich jedoch eine Kopie der benötigten Dokumente wie Reiseplan, Hotel-Voucher, Routen immer online und offline speichern.

Worauf achte ich?

Der Eiffelturm ist natürlich ein Wahrzeichen der Stadt Paris, und vermutlich würde man ausgelacht werden, Paris zu besuchen, ohne den Eiffelturm gesehen zu haben. Für mich wäre jedoch kein Beinbruch. Ich sitze viel lieber in einem Café, esse ein Croissant und beobachte die Leute und nehme die Atmosphäre mit. Natürlich mache ich das nicht im Starb*cks mitten im touristischen Zentrum, sondern außerhalb, wo Einheimische unterwegs sind. Das mache ich auch bei der Auswahl der Lokation fürs Abendessen so. Dort, wo Einheimische essen, schmeckt es meist am besten und man bekommt die authentische Athmosphäre mit, die zu dem Urlaub passt. Manchmal entdecke ich beiläufig türkische Restaurants. Diese lasse ich jedoch außen vor. Erstens kann ich jederzeit türkisch essen. Zweitens wird das nicht so gut schmecken wie daheim. Drittens ergibt das für mich keinen Sinn, nach Thailand zu fliegen und beispielsweise einen Döner zu essen.

Was sollte man vermeiden?

Bei der Zeitplanung sollte man sich vorab über das Ziel informieren, um beispielsweise Regenzeiten zu vermeiden. Oftmals liest immer wieder von überfüllten Städten. Zusammengefasst: Touristen nerven. Die Mobilität des Touristen bedeutet nämlich Einschränkung für den Einheimischen. In Lissabon habe ich einige negative Schilder und Grafittis über Touristen gesehen. Das kann ich auch verstehen. Wenn Touristen die eigene Stadt belagern, entstehen überall Schlangen, so dass der Alltag mühselig wird. Ich versuche daher, die Infrastruktur nicht zur Rush-Hour zu benutzen. Ich gehe also möglichst nicht zu der Zeit essen, zu der Einheimische gerade Mittagspause machen. Dann achte ich auch darauf, gegen Feierabend den Nahverkehr zu vermeiden. Wenn möglich, lasse ich den Einheimischen auch immer den Vortritt. Es gibt Touristen, die lassen sich in Ruhe beraten, auch wenn hinter ihnen eine lange Schlange wartet. Da sollte man etwas Fingerspitzengefühl zeigen und auf die Beratung zu verzichten, oder später nochmal zu kommen.

Was sind meine empfohlenen Reiseziele?

Zusammenfassend habe ich folgende Reisetipps: Wer auf Natur steht, sollte Island und die Lofoten in Norwegen besuchen. Auffällig ist das sich ständig wechselnde Wetter in beiden Gebieten. In Island ist nicht nur das Wetter wechselhaft, sondern auch die Landschaft. Diese Insel ist einfach faszinierend… Die freundlichsten Menschen sind im Iran und in Vietnam. Als Tourist wurde ich so oft angesprochen. Viele Menschen haben das Gespräch gesucht, wollten Fotos machen und haben mir sogar eine Bleibe angeboten… Für Städtebesucher kann ich Budapest, Istanbul und Tokio empfehlen. Budapest ist einfach wunderschön. Istanbul ist für Touristen eine faszinierende Stadt mit mehreren Kulturen und Lebensstilen.

Was bedeutet Reisen?

Man bekommt ziemlich viel mit, wenn man unterwegs ist. Man wird beklaut… verliert die Kreditkarte… sieht Europäer, die andere Kulturen veräppeln… einsame Paare… glückliche Menschen, die einen zum lächeln bringen… Angebote für körperliche Aktivitäten… Turbulenzen… ausgebuchte Flüge… Deutsche, die Moslems den Tod wünschen… Nebensitzer, die schmatzen und sich die Nase extrem ziehen… höchst interessante Kulturen und Sitten… Armut… Reichtum… Linksverkehr… Menschenmengen. Die Hintergründe dazu könnt ihr in den Postings lesen. Viel Spaß beim Lesen 🙂