Verschneit in Bolu

Bolu

Bolu

Bolu ist eine der Zufluchtsorte für die Istanbuler Stadtbevölkerung. Viele fahren über das Wochenende in die ca. 3 Stunden entfernte Kleinstadt Bolu, um in die Natur einzutauchen, die in der Metropole Istanbul spärlich vorhanden ist. Die kostenpflichtige Autobahn nach Bolu ist gut ausgebaut, man kommt daher bequem ans Ziel. Bolu hat ca. 300.000 Einwohner. Das Stadtzentrum bietet eine Fußgängerzone, was in der Türkei leider auch nicht oft vorkommt.

Als Unterkunft kann ich das Hampton by Hilton empfehlen. Nicht empfehlenswert, trotz guter Räumlichkeiten, ist das Karpalas Hotel. Es finden sehr häufig Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Konzerte statt, so dass man keine Ruhe findet. Auf die Aussagen, dass keine Veranstaltungen stattfinden, ist leider kein Verlass.

Natur

In Bolu kommen Naturliebhaber auf ihre Kosten. Die Stadt ist umgeben von verschiedenen Nadelwäldern und Almen. Die Wanderwege sind zwar nicht so zahlreich wie in Deutschland, aber für türkische Verhältnisse können sich diese durchaus sehen lassen. Bolu bietet auch viele Seen und gutes Trinkwasser.

Was sollte man sehen

Etwa 30km südöstlich liegt der See Abant. Auf dem Weg dorthin findet man etliche Restaurants und Hotels, die mitten in der Natur sind. Der Laufweg um den See Abant ist ca. 12km lang und dauert knapp 90 Minuten. Das sollte man aber in einer ruhigen Saison tun, da man entlang der Autostraße läuft. Ich empfehle auch gegen die Fahrtrichtung zu laufen. In der Hochsaison, wenn viele Autos unterwegs sind, ist Abant insgesamt nicht empfehlenswert.

Mein Favorit ist der See Gölcük. Ich bin hier bereits mehrere Male gewesen. Es ist tatsächlich frei von Autoverkehr. Der See ist leider nicht so groß wie der in Abant, aber man kann ihn auch zwei mal umlaufen. Manchmal ist auch der Weg in den Wald hinein geöffnet, dort kann man stundenlang wandern. Berühmt ist hier das Holzhaus direkt am See, das mich an Norwegen erinnert. Gölcük kann man auch im Winter besuchen, die Zufahrt wird freigeräumt. Etwas weiter kommt man zu den Almen in Seben. Knappe 15km entfernt von Gölcük lässt sich die Natur im Tal bestaunen.

Im Gegensatz zu Gölcük sind die Seen in Yedigöller im Winter nicht erreichbar. Die Straßen werden nicht geräumt, daher ist ein Besuch nur zwischen Mitte April und dem ersten Schneefall um Dezember möglich. Ich habe vier Mal versucht, die Yedigöller Seen zu sehen und bin vier mal kläglich gescheitert. Jedes Mal war die Zufahrt gesperrt oder etwas anderes ist dazwischen gekommen. Die beste Jahreszeit ist im Oktober, wenn sich der Wald im Herbst bunt färbt.

Wer Osmanische Architektur sehen möchte, dem empfehle ich Göynük und Mudurnu. Hier gibt es noch die historischen Häuser, die typisch für das Osmanische Reich gewesen sind. Göynük ist empfehlenswerter, hier kann man den Turm besichtigen, wo man einen wunderbaren Blick auf das Städtchen hat. Am besten sollte man dort am späten Nachmittag hoch. Wer Göynük gesehen hat, kann Mudurnu auslassen.

Drohnenaufname mit der Mavic 2 Pro

Bei meinem letzten Versuch, Yedigöller zu sehen, habe ich meine Drohne im Einsatz gehabt. Der Wald im Schnee hat sich dafür sehr gut angeboten. Leider hielt die Freude nicht lange, da sich meine Drohne im Baum verfangen hat. Am darauffolgenden Tag konnte ich sie jedoch auf dem Boden finden.