Nagano
Über Japan und Tokio habe ich bereits in früheren Posts berichtet. In diesem Beitrag geht es konkret über Nagano. Natürlich gibt es Überschneidungen und Ergänzungen, daher lohnt es sich, beide Beiträge zu lesen.
Nagano
Nagano kennt man von den Olympischen Winterspielen 1998 und ist eine große Präfektur und stellt den Gegensatz zum städtischen Tokio. Die Präfektur liegt nordwestlich von Tokio und hat nicht einmal 400.000 Einwohner. Phänomenale Sehenswürdigkeiten oder Architekturen wird man hier nicht finden, dafür aber viele Orte inmitten der Natur, die einen Besuch wert ist. Ich war lediglich zwei Nächte in Nagano. Falls ich ein drittes Mal Japan besuchen sollte, werde ich hier weitere Tage verbringen und die Natur genießen. Das Zentrum von Nagano bietet viele kleine Lokale und ein großes Einkaufszentrum mit einem Foodcourt direkt am Bahnhof. Wer noch etwas Tradition sehen möchte, kann entlang der Zenkoji Nakamise Straße entlang laufen zum Zenko-Ji-Schrein.
Klima
Das Klima in Nagano ist anders als in Tokio. Während man in Tokio im November teilweise T-Shirt-Wetter hat, muss man sich in Nagano dick anziehen. Auffällig ist hier die frische Luft. Atmen ist hier eine Freude 🙂 Ähnlich wie in Island. Im Winter liegt hier ziemlich viel Schnee. Daher kann man hier auch Ski fahren. Der Schnee übertrifft die Höhe von Reisebussen.
Narai
Südlich von Nagano sollte man sich das traditionelle Dorf Narai nicht entgehen lassen. Zwischen Bergen und Wäldern befindet sich ein historisches Dorf aus Holzbauten. Anscheinend war das früher eine Handelsroute. Die Anfahrt ist nicht ganz so einfach. Man muss mit der lokalen Bahn bis Shiojiri fahren und dort umsteigen. Meine erste Bahn hatte eine Verspätung von wenigen Minuten, aber dadurch habe ich die Anschlussbahn verpasst und musste eine Stunde auf die nächste Bahn warten. Da es sich um JR Linien handelt, kann man hier jedoch den JR Railpass verwenden.
Snowpark und Togakushi
Nordöstlich liegt ein Snowpark, wo sich im Winter Affen draußen baden. Als ich November vor Ort war, gab es laut Touristenzentrum keine Affen, daher habe ich das ausgelassen. Vorab Infos über den Stand einzuholen lohnt sich. Statt dessen bin ich mit dem Bus nach Togakushi gefahren. Das hat ungefähr 60 Minuten gedauert. Aussteigen sollte man an der Station Upper Togakushi Shrine. Von hier kann man zwischen riesigen Bäumen bis zum Schrein laufen. Allein der Weg ist schon einen Besuch wert. Der Schrein selbst ist kein Weltwunder. Danach kann man mitten im Wald abwärts laufen. Die Wanderkarten zeigen auch die Entfernung in Minuten an. Außer mir war niemand im Wald. Das war ein herrlicher Tag. Man konnte die Ruhe förmlich spüren und genießen.
Spezialitäten
Eine Spezialität in Nagano sind die Äpfel. Die haben die dreifache Größe unserer Äpfel, und schmecken herrlich. Es lässt sich mühelos abbeißen. Man kann sogar mehr als zwei mal an der selben Stelle reinbeißen, ehe man zu den Kernen kommt 🙂 Weiter wurden mir Oyaki empfohlen. Das sind vegetarische “Maultaschen”. Frisch zubereites Gemüse in Teig eingehüllt. So findet man Sorten mit Pilzen, Kürbis, Schnittlauch und weitere. Sollte man sich nicht entgehen lassen.
Bangkok
Bangkok habe ich mittlerweile zwei Mal besucht. Jeweils als zweite Station nach Hanoi (Vietnam) und Japan. Eine Metropole mit über 8 mio. Einwohnern und allen möglichen Volksgruppen. Ein bisschen erinnerte mich Bangkok an Istanbul. Irgendwie eine Stadt zwischen zwei Kulturen. In Istanbul ist es Ost und West, in Bangkok ist es die Moderne und Indien. Im einen Viertel Wolkenkratzer, im anderen einfache Behausungen mit engen und nicht so sauberen Gassen. Die Hauptstraßen sind dermaßen verkehrsreich, dass man Kopfschmerzen bekommt nach einer Weile. Die Seitenstraßen sind zwar etwas ruhiger, aber hier ist es der Gestank, der einen nicht loslässt.
Fortbewegung
Bangkok bietet einige Metro-Linien. Der Zugang zum Skytrain ist nicht immer einfach, da man viele Treppenstufen erklimmen muss. Mit Koffer muss man dann einen Zugang mit Rolltreppe oder Lift suchen. Neben der Metro und dem Skytrain kann man in Kanälen per Schnellboot von A nach B kommen. Trotz der Metro sollte man seinen Tagesablauf in Bangkok etwas genauer planen, da die Sehenswürdigkeiten weit voneinander entfernt liegen, und man dort teilweise keine Metro-Anbindung hat. Ich hatte in einem Blog vorab gelesen, dass man quer durch die Stadt fahren kann, und das nicht einmal 200 Baht kosten sollte. Touristen kommen dafür nicht mal ein paar Kilometer weit 🙂
Geldwechsel
Ich war ja überrascht, am Tokioter Flughafen eine gute Rate zu erhalten. Für Bangkok trifft das nicht zu. Am Flughafen nur 5 Euro wechseln, damit man sich ein Ticket für die Metro in die Stadt kaufen kann. Das kostet nur 35 Baht. Es gibt in Bangkok sehr viele Wechselstuben, die bis 22 Uhr geöffnet haben. In Sukhumvit 11 hat man in einer Seitenstraße die beste Rate in der Umgebung.
Hektik der Stadt
Folgendes ist innerhalb von zehn Metern passiert. Ein Passant stößt eine Fliese eines Straßenverkäufers kaputt, eine Kakerlake läuft mir entgegen. Dann stößt mir jemand versehentlich seinen Ellbogen in meine Rippen, worauf ich gegen den Allerwertesten einer Frau stoße.
Lumphini und Chatuchak Park
Was mir am meisten in Bangkok gefallen hat, war der Lumphini und der Chatuchak Park. Als Konstrast zu hektischen Stadt hat man hier seine Ruhe und kann. Viele nutzen die Parks, um joggen zu gehen. Im Lumphini Park hatte einer Beatbox gemacht und die Leute zu Aerobic animiert. Ich schätze, das waren um die 100 Teilnehmer. Die Steps schienen bekannt, daher gehe ich davon aus, dass das regelmäßig stattfindet. Abends um 18 Uhr ertönt aus den Lautsprechern die Nationalhymne, während dessen die Menschen dann stehen bleiben.
Massage
Wer shoppen möchte, kommt hier auf seine Kosten. Für jede Einkommensgruppe gibt es hier alles nur Erdenkliche zu kaufen. Dienstleistungen eingenommen. Ein Straßenverkäufer fragt zunächst, ob man Obst möchte, danach, ob man eine Frau möchte. Wenn man durch die Straßen schlendert, passiert man auch Massagesalons. Darin tummeln sich Touristen, denen die Füße massiert werden. Vor diesen Läden sitzen 10-15 Frauen und rufen Massage, Massage 🙂 Wer andere Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchte, wird hier auch sehr einfach fündig. Die “Damen” sehen weiblicher aus als echte Frauen und haben meist eine tiefere Stimme als Männer 🙂
Shopping
Um Siam gibt es Shopping-Malls. In mehreren Gebäuden und mehreren Etagen findet man alles, was das Herz begehrt. Von teuren Klamotten über Ramsch, bis hin zu elektronischen Ersatzteilen oder Handys. Allein in diesen Malls findet man alles, was man brauchen könnte. Auf den Straßen kann man auch China-Müll kaufen. Es gibt Produkte, auf die sollte es eine Müllsteuer geben. Die Welt wird mit Plastikzeugs zugemüllt, hauptsache man produziert etwas.
Bangkok ist auch nicht so günstig, wie man immer wieder hört. Eine Mahlzeit kostet schon ca. 10-15 Euro. Wer jedoch einen Anzug kaufen schneidern lassen möchte, der kommt sicher günstiger herum, als wenn er dies in Deutschland tut.
Streetfood
Wer nicht immer in Restaurants essen möchte, der hat in Bangkok viel Auswahl auf der Straße. Streetfood ist hier weit verbreitet und man bekommt wirklich gutes Essen. Das sollte man sich auch nicht entgehen lassen. Überall wird frisches Obst oder Gegrilltes angeboten. Bei 35°C ist eine kühle Scheibe Wassermelone oder Mango sehr erfrischend. Man sollte die Hitze nicht unterschätzen und viel trinken. Nachteil des Streetfood ist, dass man etwas aufpassen muss mit der Hygiene. Das Essen liegt teils auf dem Boden, das lockt natürlich Ratten an. Ich habe so einige gesehen, daher sollte man möglichst drauf achten, dass das Essen im Kühlschrank ist, oder nicht tiefer liegt als Kniehöhe.
Mae Klong
Von Bangkok aus habe ich mit dem Bummelzug eine Tagestour nach Mae Kong und Amphawa gemacht. Die Fahrt nach Mae Klong ist leider nur mit umsteigen möglich. Die Erste Klasse kostet wegen der Klimaanlage 25 Baht, die Zweite Klasse nur 10 Baht. Man sollte die erste Bahn des Tages nehmen, da man sonst den Anschluss nicht bekommt. Ich musste dann mit einem Shuttle fahren, was aber auch nicht schlimm war. In Mae Klong erwartet einen dann der bekannte Railway Market. Ein Markt, der Platz machen muss, wenn der Zug einfährt.
Amphawa
Von Mae Klong kommt man mit einem Shuttle nach Amphawa in ca. 15 Minuten. Ehrlich gesagt, war ich etwas enttäuscht. Es gab einen Markt, aber nicht auf dem Fluss. Ich hatte mich vorab informiert und hatte den Besuch auf das Wochenende gelegt. Dennoch kann man hier ca. 2 Stunden verbringen. Um den Fluß herum gibt es vieles, das man probieren kann und auch im Dorfzentrum gibt es Stände, die allerlei zum Essen anbieten.
Von Amphawa fahren Mini-Busse für 200 Baht zurück nach Bangkok. Die Hinfahrt war schon rumpelig mit dem Zug, aber die Rückfahrt war nicht zu toppen. Die Straßen sind in einem ziemlich schlechten Zustand, das geht schon extrem in den Rücken, wenn man bei jeder Brücke teils aus dem Sitz geschleudert wird. Gedauert hat die Fahrt bis zur ersten Metro-Station “Bang Wa” knapp 2 Stunden.