Wien

Wien war, wie Kopenhagen, bereits länger auf meiner Bucket-Liste, aber hatte sich irgendwie nie ergeben. Für einen Flug ab Deutschland war es zu teuer, für eine Bahnreise zu lang. Auf einem Zwischenstopp zwischen meinem aktuellen Wohnort Kopenhagen und Istanbul hat es nun doch geklappt. Man kann Wien mit einem Wort beschreiben: prächtig.

Wien

Wien hat ca. 1.9 Millionen Einwohner. Knapp ein drittel der Bewohner sind Ausländer. Es ist also eine multikulturelle Stadt mit vielen Facetten.

Was mich am meisten beeindruckt hat, war die Architektur. Es ist wirklich eine prächtige Stadt. Ich hatte vorab bereits viel Gutes über die Stadt gehört, aber dennoch war ich positiv überrascht, da ich das in dieser Form dennoch nicht erwartet habe. Was wirklich herausragend ist, sind de vielen wunderschönen Gebäude. Sie wirken so, als seien sie neu erbaut. Man kommt kaum aus dem Staunen heraus. Und das tolle ist, sie sind wirklich überall – auch in den äußeren Bezirken zieren sie das Stadtbild nebst vielen Pärken, Eiscafes, Cafes und Restaurants, die ihre traditionelle Art nicht verloren haben. Auch am vierten Tag habe ich Neues entdeckt. Wenn man Museen besuchen möchte, kann man hier eine Woche verbringen, auch um insbesondere die zu probieren.

Man erkennt natürlich die Ähnlichkeit zur deutschen Kultur, aber auch das italienische Flair lässt sich schnell erkennen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, die Zeit draußen sitzend zu genießen. Sei es mit einem Kaffee oder einer der vielen Nachspeisen. Diese Zeit wird offensichtlich genossen und dafür putzt man sich auch im Alltag heraus. Die Menschen sind nicht overdressed, aber modisch bewusst. Auch ältere Generationen tragen oftmals ein Sakko.

Nahverkehr

Es gibt mehrere Stadtzentren, oder zumindest auseinanderliegende Viertel, die man besuchen sollte. Wenn man sportlich ist, kann man diese zu Fuß ablaufen, und dabei die tolle Architektur genießen, oder die U-Bahn verwenden. Sie ist sehr einfach zu nutzen. Ich habe mir ein 3-Tages-Ticket für knapp 18€ besorgt, da ich die U-Bahn mehrmals pro Tag verwendet habe, und man sich so keine Gedanken machen muss.

Spezialitäten

Wien bietet viele Spezialitäten in ihren traditionellen Cafés. Nachdem die Osmanischen Streitkräfte die Belagerung von Wien aufgegeben hatten, ließen sie Säcke voll Kaffeebohnen zurück um Gewicht zu vermeiden. So lernten die Österreicher den Kaffee kennen. Eine weitere Spezialität, die ihre Herkunft in der Türkei hat, ist der Apfelstrudel. Die Österreicher versuchten Baklava nachzuahmen, was offensichtlich nicht gelang, aber dafür der Apfelstrudel entstand.

Ein Österreicher vor Ort meinte, es gäbe mehr Eiscafes in Wien als in irgendeiner italienischen Stadt. Das Eis bei Tichy ist patentiert und ist einen Besuch wert. Das Eis ist etwas sahniger, aber fester in der Konsistenz. Weitere empfehlenswerte Nachspeisen sind der Kaiserschmarrn und Salzburger Nockerl.

Die Hauptspezialität ist natürlich Wiener Schnitzel. Ich selbst habe ihn nicht probiert, aber es findet sich auch koschere/helal Versionen in der Stadt.


Portugal

Portugal hat etwas mehr als 10 Millionen Einwohner und ist Gründungsmitglied der NATO. Im 15. Jahrhundert stieg es als Seemacht zu einem Weltreich auf. Daher hat Portugal Kolonien auf mehreren Kontinenten. Dazu gehören auch Inseln wie Azoren und Maderia. 1974 wurde die bereits dritte Demokratische Republik ausgerufen. Im Ballungsraum Lissabon leben knapp 3 Millionen Menschen. Der Kern der Hauptstadt hat rund 500.000 Einwohner und wächst mit Besuchern auf ein Mehrfaches an. 2019 kamen rund 28 Millionen Touristen nach Portugal. Der bekannteste Portugiese ist aktuell sicher Ronaldo, und Pasteis de Nata die bekannteste Nachspeise. Nata bekommt man gefühlt an jeder Ecke für 1€ und sorgt dafür, dass man zunimmt, ohne was anderes gegessen zu haben 🙂

Die Hinreise endete damit, dass TAP Portugal meinen Koffer verloren hatte. Ich war nicht der einzige, der vergebens auf seinen Koffer gewartet hat. Alle, die in Lissabon umgestiegen waren, teilten das Leid. Die Koffer wurden am darauffolgenden Morgen in die Unterkunft gebracht, aber von meinem Host habe ich mir sagen lassen, dass Gäste vor mir auch betroffen waren. Es scheint als Usus zu sein. Wer also mit Umstieg auf die Azoren fliegt, kann davon ausgehen, dass er die erste Nacht in seinen Klamotten verbringen muss.

Porto

Porto ist eine kleine Version von Lissabon. Um die Stadt zu sehen, reichen eigentlich zwei Tage. Die Autorin von Harry Potter hat dort viele Ideen gesammelt, und das fällt einem auch Nicht-Fan auf. Beispielsweise die Kleidung der Schüler mit Kapuze. Ich hatte ja zunächst vermutet, dass es eine Aufführung gab, bis ich festgestellt habe, dass das die Uniform von Schülern ist.

Azoren

Die Azoren sind für Naturliebhaber einfach nur atemberaubend. Die Inselkette bestehend aus 9 Inseln liegt inmitten des Atlantischen Ozean. Die größte Insel Sao Miguel hat 235.000 Einwohner, wovon 70.000 in der Hauptstadt Ponta Delgada leben. Ponta Delgada hat einen größeren Hafen, wo auch Kreuzfahrtschiffe Halt machen. Ab Lissabon fliegt man etwas mehr als 2 Stunden mit TAP Portugal oder der Tochterairline Azores Airlines. Hier findet man die meisten Restaurants und Hotels der Insel. Ein einziger Tag ist jedoch mehr als genug als Tourist.

Die Hauptattraktionen der Insel erreicht man mit dem Auto. Man benötigt für die Durchquerung von Sao Miguel knapp 1.5 Stunden für 90 km. Es empfiehlt sich, ein kleines Fahrzeug zu besuchen, da man meist nur im dritten Gang fährt und die Straßen manchmal (absichtlich) holprig sind. Es gibt viele viele Plätze und Buchten, die dazu einladen, die Aussicht zu genießen. Daneben gibt es viele Wanderwege. Man sollte daher seine Wanderschuhe, Sonnencreme und etwas Proviant für unterwegs mitnehmen. Ich hatte meine Thermosflasche mitgenommen und mit Studentenfutter die Aussicht nach Wanderungen genossen.

Fisch sollte auf den Azoren Programm sein. Mir ist jedoch aufgefallen, dass man Schlange stehen muss vor Restaurants. Es lohnt sich daher, in Betracht ziehen, einen Tisch im gewünschten Retaurant zu reservieren. In der Liste nenne ich die Restaurants, die mir mein Host empfohlen hat.

Wandern auf Sao Miguel

Auffallend sind die vielen Vögel. So viel Vogelzwitschern habe ich bisher noch nicht gehört. Das trägt insgesamt dazu bei, dass es sehr friedlich auf den Azoren ist. Der Norden scheint ein unterschiedliches Klima zu haben als der Süden. Er schien mir etwas rauher zu sein mit seinen Kliffs. Die hohen Wellen locken natürlich Surfer an. Meine Lieblingsplätze sind Miradouro da Boca do Inferno, Miradouro de Santa Iria und der Furnas-See.

Bei den ersten beiden Orten möchte man am liebsten mehrere Stunden verweilen, um die gigantische Aussicht auf mehrere Kraterseen bzw. Küstenlandschaft zu genießen. Ein kurzer Wanderweg führt von einer Autostraße durch den Wald zum Boca do Inferno. Santa Iria liegt direkt an der Schnellstraße. Der See Furnas liegt nur wenige Kilometer von der Stadt Furnas entfernt. In Furnas selbst gibt es den Parque Terra Nostra, der viele Touristen anzieht. Daneben gibt es hier eine Käserei und Stellen, wo das Wasser mit einem Schwefelgeruch aus dem Erdboden kochend heiß sprudelt. Um den Furnas-See liegen zwei Parkplätze. Der in der Nähe von Grena ist kostenpflichtig. Der Parkplatz etwas weiter entlang der Hauptstraße jedoch nicht. Von dort aus kann man seinen Spaziergang um den kompletten See beginnen.

Lissabon

In Lissabon läuft man bevorzugt wahllos herum 🙂 Leider geht es dabei hoch und runter, man braucht daher Ausdauer. Doch es lohnt sich, denn die Gassen sind fast alle sehenswert. Die Häuser haben unterschiedliche Farben und sind bestückt mit ornamentierten Fliesen. Da macht sich der arabische Einfluss bemerkbar.

Vom Flughafen kommt man ins Zentrum mit dem Aerobus, der vor dem Terminal abfährt. Falls dieser nicht fahren sollte, kann man die Metro nebenan nutzen. Am Automaten kauft man sich ein Ticket zum Aufladen für 2€ (gilt ein Jahr nach Kauf). Damit kann man auch umsteigen. Leider muss man einige Treppen laufen, ist daher zwar unbequem, aber dennoch eine gute Alternative zum Aerobus. Per Metro ist man in knapp 45 Minuten im Zentrum Rossio. Mit dem Aerobus dauert die Fahrt knappe 30 Minuten. Taxis sind wohl auch günstig. Für knapp 20€ kommt man so auch ins Zentrum.

Drohne

Die Zulassung für eine Drohne nimmt laut Internetrecherche wenige Wochen in Anspruch. Über https://backoffice.aan.pt/checklogin muss zunächst das Konto genehmigt werden, dann kann der Antrag gestellt und genehmigt werden. Ich war ziemlich spät dran, also habe ich direkt eine Mail hinterher geschickt, mit der freundlichen Bitte, die Genehmigungen zeitnah zu erteilen. Ich hatte die komplette Erlaubnis binnen eines Tages am Tag vor meinem Abflug. Etwas kompliziert ist die Bestätigung des Piloten, das digital signiert werden muss. Eine normale Unterschrift reicht hier nicht aus. Ich habe hierfür ein Konto auf https://www.docusign.de erstellt.

 


Dresden

Abgesehen von Berlin und Potsdam ist das meine erste Reise in den Osten Deutschlands gewesen. Ich bin eigentlich in keinster Weise überrascht. Die Stadtzentren waren sehr historisch, aber modern. Auf Grund der kürzlichen Bundestagswahlen wusste ich auch, dass eine bestimmte Denke hier verbreiteter ist als an anderen Regionen.

Erfurt

Erfurt ist Landeshauptstadt von Thüringen. Mit 230.000 Einwohnern gehört es sicherlich zu den kleinsten Landeshauptstädten der Republik. Das Steadtzentrum Anger bietet wie die Region insgesamt viel Historisches. Goethe und Schiller waren hier sehr viel unterwegs. Das Zentrum von Erfurt, das mit mehreren Stadtbahnlinien angebunden ist, ist nur 10 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof entfernt. Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass Moderne und Historisches coexistieren können. Gängige Marken sind in historischen Gebäuden untergebracht. Zusammen mit der Gera, die hier fließt, kann man sehr schön durch enge Gassen flanieren. Sehr schön finde ich auch den Platz, wo man an der Gera sitzen und die zugebaute Brücke darüber beobachten kann.

In Erfurt gibt es viel Gastronomie. Man hat daher viele Möglichkeiten, draußen in einer ruhigen Gasse zu sitzen und zu essen/trinken. Mir ist aber aufgefallen, dass Bedienungen nicht immer freundlich sind.

Dresden

Dresden ist fast so groß wie Stuttgart, und damit definitiv eine Nummer größer als Erfurt. Die Landeshauptstadt Sachsens hat nämlich knapp 550.000 Einwohner. Das Stadtzentrum ist groß. Hier stehen sehr viele große historischen Gebäuden. Die Semperoper beispielsweise ist eine Augenweide. Es ist definitiv weniger modern als Erfurt, aber dennoch kann man auch hier durch schöne Gassen laufen und Geschichte entdecken. Es ist sehr weitläufig. Irgendwie schienen mir die Gebäuden aber etwas wahllos zueinander zu stehen.

Ich finde es immer schön, wenn eine Stadt an einem Fluss liegt. Die Elbe trennt in Dresden die Neustadt von der Altstadt. Die Elbe bietet ein Flair, mit den Brücken kann man von der nördlichen Seite schöne Fotos zu Sonnenuntergang fotografieren. Da man hier Touren buchen kann, auch nächtliche, und Opern besuchen kann, kann man hier 3 Tage locker verbringen. Ich wollte bereits einen Tag früher anreisen, aber durch den Sturm Ignaz sind alle Bahnen von Erfurt ausgefallen.

Rakotzbrücke

Die Rakotzbrücke liegt ca. 1.5 Stunden Autofahrt von Dresden entfernt. Ziemlich nahe an der polnischen Grenze findet man sich auf der Fahrt wie auf Zeitreise. Man kommt durch Orte, die sehr russisch aussehen mit hohen Blockwohnungen. An der Rakotzbrücke gibt es kostenpflichtige Parkplätze. Um die Rakotzbrücke herum kann man im Grün spazieren. Der Blick auf die Brücke selbst ist relativ begrenzt. Der Platz mit direkter Sicht darauf ist eher klein, und es kommt teilweise zu Gedränge, da ja jeder mindestens 10 Selfies machen möchte.

Prag

Da ich bereits mein Rückticket gekauft hatte, ehe ich meine Planungen abgeschlossen hatte, bin ich von Dresden nach Prag gefahren. Mit der Bahn dauert das knapp 2 Stunden. Ich wollte zunächst im am Bahnhof anliegenden Zentrum einen Kaffee trinken, aber das Geld Wechseln und das Kaufen des Bustickets für den AirportExpress für 100 Tschechische Kronen hat länger gedauert als erhofft. Zudem war die Bushaltestelle umgezogen. Daher bin ich direkt zum Flughafen, der ca. 30 Minuten entfernt liegt.

Gastronomie

    • Peter Pane (Erfurt/Dresden: Burger)
    • Hans im Glück (Erfurt/Dresden: Burger)
    • Ristorante Classico (Erfurt: Pizza)
    • L’Osteria (Dresden: Pizza)
    • Taste Of India (Dresden: indisches Essen)


Blick aus dem Fenster

Lofoten

Lofoten ist naturtechnisch sicherlich eines der aufregendsten Gebiete in Europa. Mit seinen etlichen Fjords und Bergen ist man inmitten der Natur. Wer Ruhe sucht, wird hier ziemlich auf seine Kosten kommen. In der Kategorie Natur gehören die Lofoten neben Island und Vietnam zu meinen Favoriten. Die Lofoten-Reise ist einer der Nordlicht-Reisen, die ich gemeinsam mit Freunden unternommen habe. Wir haben uns in der Nähe von Evenes und Reine Unterkünfte gemietet und sind mit dem Auto durch die Landschaft gefahren, um die Natur und die Polarlichter zu genießen.

Lofoten vs. Tromso

2016 waren wir in Tromso. Wer die Wahl hat zwischen Tromso und den Lofoten sollte sich für die Lofoten entscheiden. Für Polarlichter ist Tromso meiner Meinung nach nicht besonders geeignet, da überall Straßenlichter sind und es kaum Spots der absoluten Dunkelheit gibt. Und auch Naturfreunden werden die Lofoten mehr bieten als Tromso. Besonders die Gegend um Kongsvika fand ich am interessantesten.

Allgemeines über Norwegen

Norwegen gehört sicherlich nicht zu den dicht besiedeltesten Ländern. Mit 5 Milionen Einwohnern hat es gerade mal ein Drittel der Einwohner von Istanbul. Seitdem deie Norwegische Regierung einen Staats-Fond aus den Öleinnahmen eingerichtet hat, ist jeder Norweger auch Kronen-Millionär. Norwegen ist laut UN das Land mit der höchsten Lebensqualität. Das merkt man vor Ort dann auch. Es gibt keine Hektik und Stresssituationen. Die Natur leistet ihren Beitrag dazu, das Bildungssystem und die wirtschaftliche Stärke. Die Haupteinnahmen erfolgen aus Fischerei, Ölproduktion und Tourismus. Der Vermieter in Tromso erklärte damals, dass sein Sohn drei Monate im Jahr als Fischer durcharbeitet und den Rest des Jahres in Spanien verbringt.

Anreise

Die Lofoten sind eine Art Halbinsel, die sich ziemlich nördlich befindet. Die Anreise erfolgte per Inlandsflug über Oslo zum Flughaven Harstad/Narvik bei Evenes. Im Sommer gibt es auch die Möglichkeit, Flughäfen auf dem Land anzufliegen und mit der Fähre zu fahren. Auf den Lofoten selbst gibt es zwei kleinere Flughäfen, die jedoch nicht ganz so oft angeflogen werden.

Reine

Die bekannteste Stadt auf den Lofoten ist sicherlich Reine. Hierzu gibt es etliche idyllische Fotos mit den Norwegen typischen roten Häusern. Eigentlich ist Reine auch keine Stadt. Es bietet die Möglichkeit, Nahrungsmittel zu kaufen und einige wenige Restaurants. Hier, so ziemlich am Ende der Welt haben Begriffe wie Stadt, Supermarkt und Restaurant eine andere Dimension als uns gewöhnlich vorschwebt 🙂

Verpflegung

In Norwegen wird naturgemäß hauptsächlich Fisch gegessen. Wer unterwegs ist, sollte immer Proviant mitnehmen und sich vorab informieren, wo es Restaurants gibt. Wie auch in Island gibt es nicht besonders viele Möglichkeiten, auswärts zu essen.


Belgien

Greta und Waffeln

Belgien gehört zu den Ländern, die ich mehrmals besucht habe. Das liegt zum einen an der Nähe zu meinem ehemaligen Wohnort Köln und zum anderen an den leckeren Waffeln. Greta würde mich nun sicherlich mindestens böse anschauen, weil ich allein wegen Waffeln mal nach Brüssel geflogen bin 🙂

Anreise

In Belgien benötigt man eigentlich kein Fahrzeug. In der Stadt definitiv nicht, und in die anderen Städte kommt man einfach mit dem Zug und auch ziemlich günstig. Nach Antwerpen kommt man für 7-8 Euro hin und zurück. Vom Flughafen Brüssel kommt man für 9 Euro innerhalb von 25 Minuten in das Zentrum.

Belgien

In Brüssel bin ich auf eine kleine Ausstellung gestoßen. Dort wurden mittels Karikaturen der politischen Zustand des Landes beschrieben. Es ging hauptsächlich um innerpolitische Unterschiede zwischen dem französisch sprechenden Teil und dem flämisch sprechenden Teil des Landes. Manche verweigern in Antwerpen die Auskunft auf französisch. In Brüssel habe man ohne Flämisch sogar kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Jeder Teil des Landes hat seine eigene Regierung, die für sich selbst bestimmt. Es hat den Anschein, ein föderalistisches Land zu sein, doch gibt es keine gemeinsame Regierung. So ist dieses Land nur bei der EM/WM als ganzes zu sehen, sonst ist es eher ein Nebeneinander mehrerer Regionen. Mit 11 Millionen Einwohnern ist Belgien sogar kleiner als Istanbul.

Kulturelles

Obwohl Belgien ein Nachbarstaat Deutschlands ist, wissen wir kaum was über dieses kleine Land. Außer wenigen politischen Themen ist es die graue Maus in Europa. Vielleicht bin ich deswegen positiv überrascht gewesen. Die französischsprachige Hauptstadt Brüssel mit knapp 180.000 Einwohnern hat einen sehr hohen Ausländeranteil und ist daher ein Melting-Pot. Sie ist sicherlich nicht die schönste stadt in Belgien, bietet aber ungemein viel kulturelle Freizeitaktivitäten kutureller Natur. Internationale Schauspiele, Theater, Konzerte sind hier an der Tagesordnung. Hauptattraktion in Brüssel ist natürlich der Grand Place, an dem Reihenhäuser nach typisch belgischer Architektur stehen.

Verkehrsmittel

Zug fahren gestaltet sich auf Grund der ständigen Gleisänderungen und Verspätungen etwas umständlich. Eigentlich stehe ich auf Kriegsfuß mit der Zuggesellschaft. Ich hatte beinahe meinen Flug ab Köln verpasst, weil der Zug 20 minuten kurz vor dem Bahnhof Brüssel gehalten hat. Das war ziemlich hektisch und erforderte ziemlich viel Organisation, aber ich habe den Flug noch erreicht. Was ich aber nicht erreicht habe, war bei einem anderen Aufenthalt der ICE nach Köln. Ich war aus Antwerpen angereist und habe den Bahnhof Gare du Nord verpasst. Ich habe zwar nicht geschlafen, aber die Station sieht aus dem Zug aus wie eine Dorfstation. Dennoch empfehle ich es, mit dem Zug zu verreisen, weil die Fahrten nicht lange dauern, es günstig ist und die Schaffner aussehen wie aus Tim und Struppi. Ein Auto braucht man als Tourist in Belgien daher nicht wirklich.

Gent und Brügge

Ansonsten gehört Brüssel sicher nicht zu meinen Lieblingsstädten. Ich denke, 2 Tage sind hier ausreichend. Brüssel ist multikulturell aufgestellt, das macht sich auch positiv im Gastro-Bereich bemerkbar. Brügge und Gent finde ich weit schöner als Brüssel. Diese beiden Städte sollte man sich unbedingt angeschaut haben. Sie bieten eine mittelalterliche Innenstadt mit vielen lohnenswerten Gassen.

Antwerpen

Antwerpen ist ein Muss für jeden, der Belgien besucht. Mit dem Zug ab Brüssel einfach zu erreichen, kann man hier kilometerlang am Fluss “Die Schelde” spazieren gehen. Schon die Ankunft am wunderschönen Hauptbahnhof versetzt einen ins Staunen. Auf dem Weg ins Stadtzentrum kommt man an vielen jüdischen Diamanthändlern vorbei. Dabei trifft man natürlich auf viele traditionell gekleidete Juden auf Fahrrädern und Frauen mit Toupet. Im Gegensatz zu Brüssel ist hier jedoch alles etwas gehobener. Brüssel zu Antwerpen verhält sich hier wie Köln zu Düsseldorf. Ich vergleiche Brüssel immer mit Köln. Ich denke, die beiden Städte haben kulturell und vom Lebensstil sehr viel gemeinsam.

Speisen

In Belgien sollte man sich natürlich Waffeln nicht entgehen lassen. Ich finde sie pur am leckersten und einfachsten zu essen. Weitere Spezialitäten sind Pommes und Schokolade. Wobei Waffeln nach Lütticher Art meine absoluten Favoriten sind. Daher habe ich mir auch nach dem Belgien-Aufenthalt ein Waffeleisen angeschafft. Es gibt gute italienische oder libanesiche Restaurants (Beiruti, L’Express).


Teneriffa

Kanarische Inseln

Die Kanarischen Inseln bestehen aus 7 Inseln, wobei Gran Canaria und Teneriffa wohl die bekanntesten sind. Weitere Inseln sind Fuerteventura, La Palma, El Hierro, La Gomera und Lanzarote. Alle Schiffe zwischen Südamerika und Europa mussten hier zwingend anlegen, daher gibt es trotz der räumlichen Nähe zu Afrika und der Zugehörigkeit zu Spanien einen großen südamerikanischen Einfluss. Die Inselgruppe hat insgesamt über 2 Milionen Einwohner, während knapp über 900.000 in Teneriffa leben.

Landschaft

Bilder von Teneriffa spiegeln selten die wahre Schönheit der Insel wider. Auf den Fotos wirkt die Insel steinig, karg und langweilig. In Wahrheit ist sie jedoch sehr abwechslungsreich und spannend. Mit steigender Höhe wird man Zeuge von Naturschauspielen und wechselhafter Naturgegebenheiten. Man kommt auf dem Weg zum größten Berg Spaniens, dem El Teide mit über 3700m, an Nadelbaumwäldern vorbei, fährt durch Wolken hindurch vorbei an unterschiedlichsten Vulkangesteinen, bis man dann eine Höhe erreicht hat, wo man den Sonnenuntergang am Teide mit einem Wolkenmeer bestaunen kann.

Die Insel bietet Strände, Wald, Berge und klare Luft. Klare Luft und wenig Lichtverschmutzung sind beste Voraussetzungen, um Sterne und die Milchstraße zu fotografieren. Dies war auch das Hauptziel meines dritten Aufenthalts dort. Vor Ort habe ich auch Freunde getroffen, die ich während meines Auslandssemesters in Frankreich kennengelernt hatte.

Kulturelles

Auf der Insel finden sehr oft Festivals statt. Man sollte sich vorab erkundigen, um Land und Leute besser kennenzulernen. Während meines zweiten Aufenthalts haben wir dann in Arafo Trachten besorgt und haben dann singend an einem Umzug teilgenommen. Dieses Mal fand ein Feuer-Festival statt. An den Stränden und über die Insel verteilt wurde Feuer entfacht. In Orotava wurden wir dann auch Zeugen eines Straßenfests. Ich mag solche Festivals, da man somit auch was über die Kultur erfahren kann.

Sternefotografie

Die Infrastruktur der Insel ist sehr gut, man kommt also ziemlich einfach und ohne große Mühe auf höhere Lagen. Es gibt viele Buchten und man kann auch eine kleine Wanderung machen, um den Autos in der Nacht zu entkommen. Es werden auch organisierte Touren angeboten, dabei werden die Sternzeichen im Himmel mit einem Laserpointer direkt erklärt. Ich war total begeistert vom Laserpointer, damit konnte auf den exakten Stern gezeigt werden.

Wer den ganzen Bogen der Milchstraße fotografieren möchte, braucht ein Ultraweitwinkel-Objektiv. Alternativ kann man mehrere Fotos machen und diese zusammenfügen. 2-3 Stunden nach Sonnenuntergang kann man dann wirklich loslegen. Ich habe hauptsächlich mit dem Canon 16-35mm f2.8 III fotografiert. Damit konnte ich bei ISO 3200 zwischen 4 und 8 Sekunden belichten. Den ISO-Wert sollte man nicht unnötig erhöhen, da über 3200 das Rauschen stark zunimmt. Wer länger fokussieren möchte, oder mit einem Tele-Zoom bestimmte Sterne oder Konstellationen fotografieren möchte, sollte sich einen Startracker besorgen.


Häuser in Sarajevo

Bosnien

Bosnien und Herzegowina

Das in Kantone aufgeteilte Bosnien hat etwas mehr als 3.5 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt ist Sarajevo, abgeleitet vom osmanischen Namen Saraybosna, und hat mit ihren umliegenden Gebieten knapp 600.000 Einwohner. Zwei Drittel der Bevölkerung sind Muslime, zweitgrößte Gruppe bilden katholische Kroaten, gefolgt von orthodoxen Serben. An dieser Aufteilung erkennt man bereits die multi-ethnische Struktur. Das spiegelt sich in der osmanischen Altstadt von Sarajevo, genannt Bascarsiya wider. Kirche, Synagoge und die Moschee sind im Umkreis von wenigen Metern. Das wurde im Osmanischen Reich so genehmigt und wünscht man sich auch heute. Bosnien insgesamt ist sehr grün mit vielen bergigen Wäldern. Mich erinnert das etwas an die Schweiz. An Stelle des Kirchturms ragt hier eben die Minarette in die Höhe.

Bereits im Mai 2016 hatte ich Sarajevo gebucht, musste aber verschieben, da man mir wenige Wochen zuvor am Flughafen meine Tasche samt Ausweispapieren entwendet hatte. Das Wetter im September war anfangs etwas unbequem, aber die Temperatur nahm dann stetig zu und erreichte angenehme 25°C.

Budget

Der Lebensunterhalt ist hier für europäische Verhältnisse günstig. Der Währungskurs ist im Vergleich zum Euro fix. Für 5 Bosnische Mark kann man hier eine gute Mahlzeit zu sich nehmen. Für knapp 2,50 BM gibt es Nachspeise mit Getränk. Spezialität des Landes ist Cevapcici und Börek, was man sich nicht entgehen lassen sollte. In den Highlights habe ich beschrieben, wo diese am leckersten sind.

Jugoslawien-Krieg

1984 fanden hier noch die Olympischen Winterspiele statt. Dennoch wird Bosnien in meiner Generation lediglich mit dem Jugoslawien-Krieg assoziiert. Und tatsächlich, auch 20 Jahre nach Kriegsende sieht man Einschusslöcher an fast allen Gebäuden. Es ist eigentlich unfassbar, was sich hier noch vor kurzer Zeit ereignet hat. Menschen sind zwar höflich und hilfsbereit, doch glücklich wirken sie nicht wirklich. Man spürt also die Nachwirkungen des Krieges auch heute noch. Teilweise begegnen Frauen ihren Peinigern regelmäßig im Alltag.

Alle Welt hat zugesehen, wie Sarajevo 4 Jahre lang durch Serbien von der Außenwelt abgeschnitten und bombardiert wurde. Als man die Serben zum Rückzug zwingen konnte, kam von den USA die Order, sie nicht weiter zu verfolgen und den Krieg zu beenden. UN-Soldaten aus den Niederlanden schreiben abwertige Parolen über Bosnierinnen, zu deren Schutz sie eigentlich verpflichtet waren. Beim Völkermord in Srebrenica schauen diese lediglich zu, wie über 8000 Muslime getötet werden.

Ausbruch des Ersten Weltkrieges

Im Juli 1914 wurde hier Franz Ferdinand und seine Gemahlin bei einem Attentat erschossen, was zum Ersten Weltkrieg führte. Zunächst explodierte eine Bombe in der Nähe seiner Kutsche. Anschließend im Rathaus unterbrach er die Rede des Bürgermeisters mit den Worten, dass man in dieser Stadt mit Bomben beworfen wird. Auf der Rückfahrt wurde er und seine Frau dann von einem Serben mit einer Pistole erschossen.

Kulturelles

Es ist ungewöhnlich, blonde bzw. hellhäutige Moslems zu sehen. Man erwartet erfahrungsgemäß eher dunkle Hauttypen 🙂 Musliminnen sind ziemlich modern gekleidet, was ich positiv finde. Auch Frauen im mittleren Alter sind modern gekleidet. Das Zusammenleben zwischen Mann und Frau ist unterschiedlich zur Türkei. Frauen sitzen locker in der Moschee, haben einen eigenen Bereich, der aber nicht mit einem Sichtschutz versehen ist. Auffällig ist, dass die Bevölkerung sehr jung ist, was sicherlich mit dem Krieg zusammenhängt. Englisch wird hier zumindest in der Gastronomie kaum gesprochen.

Sarajevo

Die Stadt ist durch eine Markierung auf dem Boden “getrennt”. Während sich im Osten die osmanische Altstadt befindet, hat man im Westen das moderne Stadtzentrum. Als drittes gibt es etwas außerhalb der Stadt einen sowjetisch geprägten Stadtteil. Sarajevo ist sehr überschaubar und zieht sich von Westen nach Osten hin in die Länge. Inmitten von Wald sieht man auf drei Seiten Häuser auf den Halbhöhenlagen.

Am meisten hat mir die knapp 3 km lange Allee gefallen, die zum Ursprung des Flusses Bosnien führt. Man kann hier herrlich die saubere Luft und Ruhe genießen. Weitere interessante Orte sind der Wasserfall in Kravice und kleinere Ortschaften mit Burgen und Moscheen im osmanischen Stil mit herrlichem Blick auf die Landschaft.

Es werden Touren angeboten, manche davon auch kostenlos, wobei man am Ende doch etwas Trinkgeld gibt. Es lohnt sich, solch eine Tour zu machen, da die Stadt schon allein der beiden Kriege wegen viel zu erzählen hat.

Mostar und Blagaj

Mostar liegt mit 130 km Entfernung etwas über 2 Stunden von Sarajevo entfernt. Hauptattraktion hier ist sicherlich die Mostar-Brücke. Junggesellen sind hier freiwillig von der Brücke gesprungen, um der Angebeteten zu zeigen, dass Mann Mut aufbringt und alles in Kauf nimmt. Am einfachsten kommt man von Sarajevo mit einem Mietwagen. Da kann man auch Halt machen und die Natur genießen. Ich empfehle, mindestens bei der Rückfahrt jedoch die Autobahn zu nehmen, um Überraschungen in der Nacht vorzbeugen. Die Alstadt, hauptsächlich auf der östlichen Seite des Flusses Neretva gelegen, bietet viele interessante Gassen, die man gesehen haben sollte.

Unweit von Mostar liegt Blagaj. Dort findet man am Ende eines Weges ein Derwisch-Haus, das am Fluss und unter einem Felsen liegt. Es ist ein sehr schönes Ambiente. Wer Mostar besucht, sollte auch hier einen Schwenk machen.

Travnik

Travnik ist eine Stunde von Sarajevo entfernt. Mit nur 50.000 Einwohnern auch kleiner als Mostar. Aber hier ist es angenehm, da es nicht so überfüllt ist wie Mostar. Man kann hier in Ruhe die Aussicht auf die Stadt und die Natur genießen. In der Stadt kann man die Gassen mit osmanischen Häusern ablaufen und am Fluss was trinken.


Küste

Island

Island lässt einen von der ersten Minute an staunen. Bereits im Flieger wird der Fischgeruch deutlich 🙂 Bei der Ankunft wirkt alles etwas karg und verlassen. Die frische Luft wirkt jedoch sehr beruhigend. Man ist sofort befreit von jeder Art von Hektik.

Man erlebt hier Dinge, die man sonst wohl nicht zu Gesicht bekommen würde. Schon die Ausschau nach Nordlichtern ist aufregend. Wenn man sie schließlich dann deutlich sieht, wie sie tänzeln und in der Luft dann querverbinden, fühlt man sich wie ein kleines (christliches) Kind, das sich auf die Weihnachtsgeschenke freut. Ich war total begeistert und war wochenland noch fasziniert davon. Nicht nur Polarlichter, sondern auch der gigantische Gullfoss-Wasserfall, Vulkane, Eisberge am Strand von Jökulsarlon, und hohe Klippen an den Küsten sind Dinge, die man in Island gesehen haben sollte. Die Natur ist sehr vielfältig und bietet alle 20-30 km eine andere Landschaft.

Tourismus und Infrastruktur

In Island herrscht kein Massentourismus. Das liegt zum einen natürlich am Preis und zum anderen an den Wetterbedingungen. Im Winter zeigt sich die Sonne nur wenige Stunden. Im Sommer liegt die Durchschnittstemperatur bei etwas über 10°C. In Island leben knapp 320.000 Einwohner, die über einige Ecken alle miteinander verwandt sind. 2/3 der Einwohner lebt in der Hauptstadt Reykjavik. Das ist auch die einzige Stadt, die man an solche bezeichnen kann. Die zweitgrößte Stadt hat knapp 20.000 Einwohner. In Istanbul ist jeder Stadtteil doppelt so dicht besiedelt wie das gesamte Island. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut, ich kann mich an kein einziges Schlagloch erinnern. Mit dem Bus kommt man vom Flughafen in knapp 60 Minuten vom Flughafen ins Zentrum von Reykjavik. Man kann sich bereits im Flieger die Tickets holen. Dort sind sie etwas günstiger.

Verpflegung

Das Essen auf einer Insel, so habe ich in Irland bereits festgestellt, ist sehr beschränkt. Meist bekommt man lediglich fettige Fish and Chips. Tomaten sind exklusiv, da in der Regel alles weitere an Lebensmittel eingeflogen wird. Neben Irland ist Island das einzige Land, das mehr Schafe als Einwohner hat.

Suche nach Polarlichtern

Man muss die Insel mit einem Mietwagen erkunden. Ein Ort bietet auf Grund der ständig wechselnden Wetterverhältnisse unterschiedliche Stimmungen. Für Fotografen bedeutet das sehr viel Geduld, aber auch viele Facetten eines einzigen Motivs. An Speicherkarten sollte man daher nicht sparen. Es ist leider unberechenbar, aus welcher Richtung die Nordlichter kommen. Man kann sich also nicht positionieren, ehe es losgeht. Bei Nacht gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Ort, am besten mit einem See im Vordergrund oÄ. deutlich schwieriger. Man sollte seine Ausrüstung daher auch im Dunklen beherrschen. Eine Taschenlampe und einen Fernauslöser sollte man unbedingt dabei haben.


Kettenbrücke und Parlament

Budapest

Budapest gehört zu meinen Top 3 der Kategorie Stadt. Ich hatte mich vorab kaum informiert, wusste aber, dass die Stadt ursprünglich aus zwei Städten besteht: Buda und Pest. Der Flug begann mit einer fast einstündigen Verspätung der Eurowings-Maschine und endete mit vielfachen Blitzstößen und rauem Wetter ziemlich holprig. Ich hatte gehofft, dass die Stadt das wieder wett macht. Und so kam es dann auch. Budapest hat mich in vieler Hinsicht positiv überrascht.

Aufbau der Stadt

Ungarn zählte bis 1989 zu den Sozialistischen Staaten. Da ich bisher keines dieser Länder besucht hatte, war ich mir nicht sicher, was mich erwartete. Auffällig sind die Wohnkomplexe mit wunderschönen Fassaden. Ich liebe historische Altstädte. Zwar sind viele Gebäuden baufällig, aber dennoch kommt man hier auf seine Kosten. Ich kann mir nicht vorstellen, wie viele Hunderte Millionen Euro das in der heutigen Zeit kosten würde, solche Gebäuden zu errichten. Und in Budapest gibt es jede Menge davon.

Was mich in Budapest besonders fasziniert hat, war die Vielfältigkeit. Auf Grund des Putschversuches in der Türkei war ich notgedrungen mehr als geplante 4 Tage in Budapest. Dennoch kam bei mir keine Langeweile auf, da es vie zu entdecken gibt. Pest ist dünner besiedelt und ist daher mit vielen Bäumen ein grüneres Stadtviertel. In Buda hingegen leben mehr Menschen, dennoch sind reichlich Grünflächen, Parks und Plätze vorhanden.

Die Donau wird genutzt, um Touristen Bootstouren anzubieten. Am Ufer entlang kann man längere Spaziergänge machen. Jede einzelne Brücke ist eine Attraktion. Den besten Blick darauf und auf die komplette Stadt hat man von der Freiheitsstatue, dem höchsten Punkt der Stadt auf Pest-Seite.

Trotz der doch vielen Einwohner ist die Stadt nicht überfüllt. Besonders angenehm fand ich das Burgviertel, das wie ein kleines Dorf ist, wenige Restaurants und eine unterschiedliche Atmosphäre mit Aussicht bietet, und die Margareteninsel in der Donau, das wie ein Waldstück Laufwege für Jogger besitzt. Man kann hier direkt an der Donau sitzen und die Sicht auf die Brücken und das Parlament genießen.

Für Fotografie-Begeisterte ist die Friheitsstatue ein besonders geeigneter Spot. Insgesamt ist Budapest extrem geeignet für Nachtfotografie. Die Brücken und das Parlament sind hervorragend beleuchtet und bieten zu Sonnenuntergang zusammen mit den vorbeifahren Schiffen ein tolles Motiv. Daher empfiehlt es sich, das Stativ einzupacken.

Verpflegung

Essen/Trinken ist als Moslem nicht immer einfach, weil die Auswahl in einem nicht-muslimischen Land doch eher überschaubar ist. Das war bereits in Island eine Herausforderung für mich als Köfte-Liebhaber. In Ungarn ist neben Langos und Spongecake natürlich Gulasch die bekannteste Spezialität. Es gibt viele türkische Restaurants im äußeren Ring der Stadt. Ansonsten haben Burger-Läden, die für (notgedrungene) Vegetarier lediglich Käse-Burger servieren, und italienische Restaurants in der Stadtmitte die Oberhand. In der Nähe meines Apartments gab es einen Belgischen Waffelladen. Da ich bereits während meines Belgien-Aufenthalts zuvor Belgische Waffeln verschlungen habe, war ich natürlich überglücklich, und gehörte schnell zur Stammkundschaft. Insgesamt ist die Essenskultur jedoch nicht so vielfältig. Meist sind es nur Bars, die Essen anbieten. Wo man am besten essen kann, habe ich in den Highlights notiert.

Anfahrt

Weg vom/zum Flughafen: Es empfiehlt sich am Flughafen nur wenige Euro für die Fahrt in die Stadt zu wechseln. Die Tickets kann man entweder am Automaten, an der Bushaltestelle, oder in einem Kiosk holen. Pro Ticket zahlt man 350 Forint. Umsteigetickets kosten 530 Forint. Mittlerweile gibt es Busse, die direkt ins Stadtzentrum fahren. Die Fahrt dauert knapp 1 Stunde.

Wissenswertes (Wikipedia) über Ungarn/Budapest: Seit 1999 ist Ungarn Mitglied der NATO und seit 2004 Mitglied der Europäischen Union. Die Hauptstadt des Landes ist Budapest. Sie ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt Ungarns. Mit über 1,7 Millionen Einwohnern ist Budapest die neuntgrößte Stadt der EU. Gegründet wurde sie am 17. November 1873.