Afyon

Afyon

Afyon ist die Kurzform für Afyonkarahisar. Die deutsche Bedeutung ist Opium. Das liegt daran, dass die Stadt und die Region für ihr Opium bekannt ist. Er wird natürlich in anderer Form verwendet als für Drogen, aber der Name ist Programm. Er wird oft in Mahlzeiten und Gebäck als Zutat verwendet. Die Region ist klimatechnisch eher kühl.

Leider scheint die komplette Altstadt eine Baustelle zu sein. Als wir dort waren, hatte man das Gefühl, alle Straßen werden neu gebaut. Vermutlich wird die unterirdische Infrastruktur kernsaniert.

Anreise und Fortbewegung

Afyon ist zwar nicht abgelegen, aber auf Grund der Entfernung zu Istanbul nur mit dem Bus oder Auto erreichbar. Mit dem Auto fährt man ab Istanbul 5-6 Stunden. Auch in der Stadt selbst sollte man ein Auto haben, da es hier keine Metro gibt und Hotels etwas außerhalb des Zentrums liegen.

Gastrofestival

Dass ich mich in den zwei Tagen Afyon überfressen habe, will ich gar nicht verschweigen. Wir waren hauptsächlich wegen des Gastrofestivals angereist, das einmal pro Jahr im Oktober stattfindet. Auf einem riesigen Platz außerhalb der Stadt bieten mehrere Dutzend Stände Essen und Getränke, teilweise kostenlos zum Probieren. Man könnte mit etwas Geduld auch kostenlos seinen Hunger besiegen, oder mehr als das. Nach dem Frühstück in der Alstadt haben wir fast alles probiert, was das Festival angeboten hat. Das hieß, von Mittag bis zum Abend nur gegessen, um dann noch im Zentrum zu Abend zu essen 🙂 Ich habe meinen Magen noch nie so überansprucht wie hier. Aber es gibt einfach viel zu probieren.

Spezialitäten

Die Stadt bietet viele Spezialitäten, wobei einiges kopiert ist aus Kayseri, beispielsweise Manti, Sucuk, oder Pastirma. Der Sucuk in Afyon ist aber definitiv besser. Was aber einzig speziell für diese Region ist, ist Kaymak. Kaymak existiert in Deutschland nicht, Es ist die Schicht, die oben nach dem Kochen der Milch – am besten Büffelmilch – übrig bleibt. Das ist aber so kremig. Gewöhnlich isst man das mit Honig zum Frühstück oder nimmt es als Zutat für Katmer oder Künefe. Mit Kaymak stellt man in Afyon auch Lokum her. Turkish Delight vom Feinsten. Das ist wirklich extrem lecker. Und ist halb so teuer wie in Istanbul. Weitere Spezialitäten, die man unbedingt probieren sollte, findet ihr in der Sidebar.

Thermalbäder

Afyon ist bekannt für seine Thermalbäder. Es gibt auch etliche Hotels, die ein solches Thermalbad anbieten. Das heiße Wasser ist schwefelhaltig. Das erkennt man am Geruch und an der Farbe. Mein Hotel hatte auf dem Zimmer ein eigenes kleines Hamam. Das hat den Vorteil, dass man ihn nicht mit anderen teilen muss und seine Privatsphäre hat.

Erdpyramiden

War mir auch nicht bekannt, aber in der Nähe von Afyon ist ein großes Areal mit Erdpyramiden, ähnlich denen in Kappadokien. Wobei Kappadokien natürlich touristischer ist, aber auch hier in Afyon kann man Unterkünfte früherer Kulturen und diese wie Pilze herausragenden Gesteine besichtigen. Die Region heißt Frigya. So hieß das Volk, das hier gelebt hat.