Nagano
Über Japan und Tokio habe ich bereits in früheren Posts berichtet. In diesem Beitrag geht es konkret über Nagano. Natürlich gibt es Überschneidungen und Ergänzungen, daher lohnt es sich, beide Beiträge zu lesen.
Nagano
Nagano kennt man von den Olympischen Winterspielen 1998 und ist eine große Präfektur und stellt den Gegensatz zum städtischen Tokio. Die Präfektur liegt nordwestlich von Tokio und hat nicht einmal 400.000 Einwohner. Phänomenale Sehenswürdigkeiten oder Architekturen wird man hier nicht finden, dafür aber viele Orte inmitten der Natur, die einen Besuch wert ist. Ich war lediglich zwei Nächte in Nagano. Falls ich ein drittes Mal Japan besuchen sollte, werde ich hier weitere Tage verbringen und die Natur genießen. Das Zentrum von Nagano bietet viele kleine Lokale und ein großes Einkaufszentrum mit einem Foodcourt direkt am Bahnhof. Wer noch etwas Tradition sehen möchte, kann entlang der Zenkoji Nakamise Straße entlang laufen zum Zenko-Ji-Schrein.
Klima
Das Klima in Nagano ist anders als in Tokio. Während man in Tokio im November teilweise T-Shirt-Wetter hat, muss man sich in Nagano dick anziehen. Auffällig ist hier die frische Luft. Atmen ist hier eine Freude 🙂 Ähnlich wie in Island. Im Winter liegt hier ziemlich viel Schnee. Daher kann man hier auch Ski fahren. Der Schnee übertrifft die Höhe von Reisebussen.
Narai
Südlich von Nagano sollte man sich das traditionelle Dorf Narai nicht entgehen lassen. Zwischen Bergen und Wäldern befindet sich ein historisches Dorf aus Holzbauten. Anscheinend war das früher eine Handelsroute. Die Anfahrt ist nicht ganz so einfach. Man muss mit der lokalen Bahn bis Shiojiri fahren und dort umsteigen. Meine erste Bahn hatte eine Verspätung von wenigen Minuten, aber dadurch habe ich die Anschlussbahn verpasst und musste eine Stunde auf die nächste Bahn warten. Da es sich um JR Linien handelt, kann man hier jedoch den JR Railpass verwenden.
Snowpark und Togakushi
Nordöstlich liegt ein Snowpark, wo sich im Winter Affen draußen baden. Als ich November vor Ort war, gab es laut Touristenzentrum keine Affen, daher habe ich das ausgelassen. Vorab Infos über den Stand einzuholen lohnt sich. Statt dessen bin ich mit dem Bus nach Togakushi gefahren. Das hat ungefähr 60 Minuten gedauert. Aussteigen sollte man an der Station Upper Togakushi Shrine. Von hier kann man zwischen riesigen Bäumen bis zum Schrein laufen. Allein der Weg ist schon einen Besuch wert. Der Schrein selbst ist kein Weltwunder. Danach kann man mitten im Wald abwärts laufen. Die Wanderkarten zeigen auch die Entfernung in Minuten an. Außer mir war niemand im Wald. Das war ein herrlicher Tag. Man konnte die Ruhe förmlich spüren und genießen.
Spezialitäten
Eine Spezialität in Nagano sind die Äpfel. Die haben die dreifache Größe unserer Äpfel, und schmecken herrlich. Es lässt sich mühelos abbeißen. Man kann sogar mehr als zwei mal an der selben Stelle reinbeißen, ehe man zu den Kernen kommt 🙂 Weiter wurden mir Oyaki empfohlen. Das sind vegetarische “Maultaschen”. Frisch zubereites Gemüse in Teig eingehüllt. So findet man Sorten mit Pilzen, Kürbis, Schnittlauch und weitere. Sollte man sich nicht entgehen lassen.
Bangkok
Bangkok habe ich mittlerweile zwei Mal besucht. Jeweils als zweite Station nach Hanoi (Vietnam) und Japan. Eine Metropole mit über 8 mio. Einwohnern und allen möglichen Volksgruppen. Ein bisschen erinnerte mich Bangkok an Istanbul. Irgendwie eine Stadt zwischen zwei Kulturen. In Istanbul ist es Ost und West, in Bangkok ist es die Moderne und Indien. Im einen Viertel Wolkenkratzer, im anderen einfache Behausungen mit engen und nicht so sauberen Gassen. Die Hauptstraßen sind dermaßen verkehrsreich, dass man Kopfschmerzen bekommt nach einer Weile. Die Seitenstraßen sind zwar etwas ruhiger, aber hier ist es der Gestank, der einen nicht loslässt.
Fortbewegung
Bangkok bietet einige Metro-Linien. Der Zugang zum Skytrain ist nicht immer einfach, da man viele Treppenstufen erklimmen muss. Mit Koffer muss man dann einen Zugang mit Rolltreppe oder Lift suchen. Neben der Metro und dem Skytrain kann man in Kanälen per Schnellboot von A nach B kommen. Trotz der Metro sollte man seinen Tagesablauf in Bangkok etwas genauer planen, da die Sehenswürdigkeiten weit voneinander entfernt liegen, und man dort teilweise keine Metro-Anbindung hat. Ich hatte in einem Blog vorab gelesen, dass man quer durch die Stadt fahren kann, und das nicht einmal 200 Baht kosten sollte. Touristen kommen dafür nicht mal ein paar Kilometer weit 🙂
Geldwechsel
Ich war ja überrascht, am Tokioter Flughafen eine gute Rate zu erhalten. Für Bangkok trifft das nicht zu. Am Flughafen nur 5 Euro wechseln, damit man sich ein Ticket für die Metro in die Stadt kaufen kann. Das kostet nur 35 Baht. Es gibt in Bangkok sehr viele Wechselstuben, die bis 22 Uhr geöffnet haben. In Sukhumvit 11 hat man in einer Seitenstraße die beste Rate in der Umgebung.
Hektik der Stadt
Folgendes ist innerhalb von zehn Metern passiert. Ein Passant stößt eine Fliese eines Straßenverkäufers kaputt, eine Kakerlake läuft mir entgegen. Dann stößt mir jemand versehentlich seinen Ellbogen in meine Rippen, worauf ich gegen den Allerwertesten einer Frau stoße.
Lumphini und Chatuchak Park
Was mir am meisten in Bangkok gefallen hat, war der Lumphini und der Chatuchak Park. Als Konstrast zu hektischen Stadt hat man hier seine Ruhe und kann. Viele nutzen die Parks, um joggen zu gehen. Im Lumphini Park hatte einer Beatbox gemacht und die Leute zu Aerobic animiert. Ich schätze, das waren um die 100 Teilnehmer. Die Steps schienen bekannt, daher gehe ich davon aus, dass das regelmäßig stattfindet. Abends um 18 Uhr ertönt aus den Lautsprechern die Nationalhymne, während dessen die Menschen dann stehen bleiben.
Massage
Wer shoppen möchte, kommt hier auf seine Kosten. Für jede Einkommensgruppe gibt es hier alles nur Erdenkliche zu kaufen. Dienstleistungen eingenommen. Ein Straßenverkäufer fragt zunächst, ob man Obst möchte, danach, ob man eine Frau möchte. Wenn man durch die Straßen schlendert, passiert man auch Massagesalons. Darin tummeln sich Touristen, denen die Füße massiert werden. Vor diesen Läden sitzen 10-15 Frauen und rufen Massage, Massage 🙂 Wer andere Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchte, wird hier auch sehr einfach fündig. Die “Damen” sehen weiblicher aus als echte Frauen und haben meist eine tiefere Stimme als Männer 🙂
Shopping
Um Siam gibt es Shopping-Malls. In mehreren Gebäuden und mehreren Etagen findet man alles, was das Herz begehrt. Von teuren Klamotten über Ramsch, bis hin zu elektronischen Ersatzteilen oder Handys. Allein in diesen Malls findet man alles, was man brauchen könnte. Auf den Straßen kann man auch China-Müll kaufen. Es gibt Produkte, auf die sollte es eine Müllsteuer geben. Die Welt wird mit Plastikzeugs zugemüllt, hauptsache man produziert etwas.
Bangkok ist auch nicht so günstig, wie man immer wieder hört. Eine Mahlzeit kostet schon ca. 10-15 Euro. Wer jedoch einen Anzug kaufen schneidern lassen möchte, der kommt sicher günstiger herum, als wenn er dies in Deutschland tut.
Streetfood
Wer nicht immer in Restaurants essen möchte, der hat in Bangkok viel Auswahl auf der Straße. Streetfood ist hier weit verbreitet und man bekommt wirklich gutes Essen. Das sollte man sich auch nicht entgehen lassen. Überall wird frisches Obst oder Gegrilltes angeboten. Bei 35°C ist eine kühle Scheibe Wassermelone oder Mango sehr erfrischend. Man sollte die Hitze nicht unterschätzen und viel trinken. Nachteil des Streetfood ist, dass man etwas aufpassen muss mit der Hygiene. Das Essen liegt teils auf dem Boden, das lockt natürlich Ratten an. Ich habe so einige gesehen, daher sollte man möglichst drauf achten, dass das Essen im Kühlschrank ist, oder nicht tiefer liegt als Kniehöhe.
Mae Klong
Von Bangkok aus habe ich mit dem Bummelzug eine Tagestour nach Mae Kong und Amphawa gemacht. Die Fahrt nach Mae Klong ist leider nur mit umsteigen möglich. Die Erste Klasse kostet wegen der Klimaanlage 25 Baht, die Zweite Klasse nur 10 Baht. Man sollte die erste Bahn des Tages nehmen, da man sonst den Anschluss nicht bekommt. Ich musste dann mit einem Shuttle fahren, was aber auch nicht schlimm war. In Mae Klong erwartet einen dann der bekannte Railway Market. Ein Markt, der Platz machen muss, wenn der Zug einfährt.
Amphawa
Von Mae Klong kommt man mit einem Shuttle nach Amphawa in ca. 15 Minuten. Ehrlich gesagt, war ich etwas enttäuscht. Es gab einen Markt, aber nicht auf dem Fluss. Ich hatte mich vorab informiert und hatte den Besuch auf das Wochenende gelegt. Dennoch kann man hier ca. 2 Stunden verbringen. Um den Fluß herum gibt es vieles, das man probieren kann und auch im Dorfzentrum gibt es Stände, die allerlei zum Essen anbieten.
Von Amphawa fahren Mini-Busse für 200 Baht zurück nach Bangkok. Die Hinfahrt war schon rumpelig mit dem Zug, aber die Rückfahrt war nicht zu toppen. Die Straßen sind in einem ziemlich schlechten Zustand, das geht schon extrem in den Rücken, wenn man bei jeder Brücke teils aus dem Sitz geschleudert wird. Gedauert hat die Fahrt bis zur ersten Metro-Station “Bang Wa” knapp 2 Stunden.
Afyon
Afyon
Afyon ist die Kurzform für Afyonkarahisar. Die deutsche Bedeutung ist Opium. Das liegt daran, dass die Stadt und die Region für ihr Opium bekannt ist. Er wird natürlich in anderer Form verwendet als für Drogen, aber der Name ist Programm. Er wird oft in Mahlzeiten und Gebäck als Zutat verwendet. Die Region ist klimatechnisch eher kühl.
Leider scheint die komplette Altstadt eine Baustelle zu sein. Als wir dort waren, hatte man das Gefühl, alle Straßen werden neu gebaut. Vermutlich wird die unterirdische Infrastruktur kernsaniert.
Anreise und Fortbewegung
Afyon ist zwar nicht abgelegen, aber auf Grund der Entfernung zu Istanbul nur mit dem Bus oder Auto erreichbar. Mit dem Auto fährt man ab Istanbul 5-6 Stunden. Auch in der Stadt selbst sollte man ein Auto haben, da es hier keine Metro gibt und Hotels etwas außerhalb des Zentrums liegen.
Gastrofestival
Dass ich mich in den zwei Tagen Afyon überfressen habe, will ich gar nicht verschweigen. Wir waren hauptsächlich wegen des Gastrofestivals angereist, das einmal pro Jahr im Oktober stattfindet. Auf einem riesigen Platz außerhalb der Stadt bieten mehrere Dutzend Stände Essen und Getränke, teilweise kostenlos zum Probieren. Man könnte mit etwas Geduld auch kostenlos seinen Hunger besiegen, oder mehr als das. Nach dem Frühstück in der Alstadt haben wir fast alles probiert, was das Festival angeboten hat. Das hieß, von Mittag bis zum Abend nur gegessen, um dann noch im Zentrum zu Abend zu essen 🙂 Ich habe meinen Magen noch nie so überansprucht wie hier. Aber es gibt einfach viel zu probieren.
Spezialitäten
Die Stadt bietet viele Spezialitäten, wobei einiges kopiert ist aus Kayseri, beispielsweise Manti, Sucuk, oder Pastirma. Der Sucuk in Afyon ist aber definitiv besser. Was aber einzig speziell für diese Region ist, ist Kaymak. Kaymak existiert in Deutschland nicht, Es ist die Schicht, die oben nach dem Kochen der Milch – am besten Büffelmilch – übrig bleibt. Das ist aber so kremig. Gewöhnlich isst man das mit Honig zum Frühstück oder nimmt es als Zutat für Katmer oder Künefe. Mit Kaymak stellt man in Afyon auch Lokum her. Turkish Delight vom Feinsten. Das ist wirklich extrem lecker. Und ist halb so teuer wie in Istanbul. Weitere Spezialitäten, die man unbedingt probieren sollte, findet ihr in der Sidebar.
Thermalbäder
Afyon ist bekannt für seine Thermalbäder. Es gibt auch etliche Hotels, die ein solches Thermalbad anbieten. Das heiße Wasser ist schwefelhaltig. Das erkennt man am Geruch und an der Farbe. Mein Hotel hatte auf dem Zimmer ein eigenes kleines Hamam. Das hat den Vorteil, dass man ihn nicht mit anderen teilen muss und seine Privatsphäre hat.
Erdpyramiden
War mir auch nicht bekannt, aber in der Nähe von Afyon ist ein großes Areal mit Erdpyramiden, ähnlich denen in Kappadokien. Wobei Kappadokien natürlich touristischer ist, aber auch hier in Afyon kann man Unterkünfte früherer Kulturen und diese wie Pilze herausragenden Gesteine besichtigen. Die Region heißt Frigya. So hieß das Volk, das hier gelebt hat.
Tokio
Über Japan habe ich bereits in einem anderen Post berichtet. In diesem Beitrag geht es konkret über Tokio. Natürlich gibt es Überschneidungen und Ergänzungen, daher lohnt es sich, beide Beiträge zu lesen.
Tokio
Tokio ist die größte Stadt der Welt. 35 Millionen Menschen leben in und um die Stadt. Strukturell besteht Tokio nicht nur aus einem einzigen Stadtkern, sondern aus mehreren Vierteln. Wobei jedes Viertel sein eigenes Zentrum hat und sehr unterschiedlich sein kann. Ähnlich wie Istanbul, wobei Istanbul mit 16 Millionen Einwohnern ziemlich chaotisch ist. Tokio aber ist absolut strukturiert und geordnet. Menschen sind extrem diszipliniert. Anders würde das System auch nicht funktionieren. Ich selbst liebe Ordnung. Und eigentlich wäre es auch total ruhig, wenn nicht diese Spielsalons und Automaten wären 🙂 Von irgendwo hört man immer eine Stimme sprechen. Ob es der Kaffeeautomat ist, der Fahrkartenautomat, oder die Durchsage in der Metro-Station – ganz ruhig ist es nie. Tokio ist dennoch einer meiner Lieblingsstädte. Es ist eine sichere Stadt. Das wurde mir von mehreren Einheimischen auch bestätigt.
Wohnungen
Da die Stadt nicht mehr viel Platz zu bieten hat, leben die meisten in Wohnungen zwischen 20-25m². Das ist für unsere Verhältnisse extrem wenig. Meist hat man ein einziges Zimmer, das sowohl Schlaf- als auch Wohnzimmer ist, und ein WC. Eine Küche existiert nicht wirklich – eine Küchenzeile reicht vollkommen aus. Das liegt daran, dass draußen gegessen wird, Man muss daheim nichts zubereiten, nicht einmal für einen Picknick. Supermärkte wie Family Mart oder 7Eleven bieten alles. Warme Mahlzeiten, Toasts, gekochte Eier, warme Getränke… fast alles gibt es in abgepackter Form. Freunde trifft man draußen. Daher ist eine größere Wohnung nicht unbedingt nötig. Es gibt sogar Hochhäuser, wo die Autobahn durchgeht. Tokio bietet eben insgesamt zu wenig Platz.
Viertel
Als Tokio Zentrum kann man den Bereich um den Hauptbahnhof bezeichnen. Ein Zentrum, wie wir ihn als solches kennen, ist es aber nicht. Man muss daher von Viertel zu Viertel, um die Stadt gesehen zu haben.
- Ginza beispielsweise besteht aus vielen Nobelmarken. Hier steigen auch eher elegant gekleidete Personen aus eleganten Autos aus 🙂
- Akihabara ist das Mekka für Elektrosachen. Hier blinkt einfach alles. Wer nach Ersatzteilen oder Elektrogeräten sucht, wird hier fündig.
- In Ueno gibt es neben dem großen Park mit selbigem Namen Essensmöglichkeiten ohne Ende. Hier kann man durch die Straßen schlendern und sich das Essen in kleinen Lokalen aussuchen.
- Asakusa ist ein traditionelles Viertel. Auf dem Weg zum bekannten Asakusa-Schrein läuft man an Geschäften vorbei, die traditionelles Essen oder Güter verkaufen.
- Jimbo-cho ist ein Viertel, das viele Buchhandlungen besitzt. Hier findet man kaum Touristen, sondern eher Einheimische, und daher einen Besuch wert.
- Shinjuku ist ein eher moderneres Viertel. Man sollte sich den anliegenden Park Gyoen Park nicht entgehen lassen. Kostet zwar Eintritt, aber es lohnt sich. Man kann hier auch einen Nachmittag mit Picknick verbringen. Auf dem Weg zur Jingu Gaien Gingko Allee, die im November gelb leuchtet, kommt man am neuen Nationalstadion entlang. Leider konnte man nicht hinein, aber man konnte dennoch in der ersten Etage um das Stadion herumlaufen und die Aussicht genießen.
- Shibuya kennt man eventuell daher, dass das die belebteste Kreuzung der Welt ist. Es gibt insgesamt 6 Übergänge für Fußgänger. Eine Minute lang laufen hier Menschen wie ein Ameisenhaufen von einer Straßenseite zur anderen und überkreuz. Gestoßen wird man aber auch trotz der Menschenmenge trotzdem nicht. Es lohnt sich, Videos über die Shibuya-Kreuzung anzuschauen, um einen Eindruck davon zu erhalten. Abgesehen hiervon bietet das Viertel extrem viel Einkaufsmöglichkeiten.
- Shimbashi ist ein altes Viertel mit vielen engen Gassen. Abends ist es sehr belebt. Einheimische gehen hier abends trinken und essen.
- In Nihonbashi sind viele Unternehmen. Hier leben hauptsächlich Locals, die zum gehobenen Mittelstand gehören.
Hakone
Im Waldgebiet Hakone hat man Sicht auf den Fuji Berg, dem Wahrzeichen Japans. Hakone liegt mit dem Zug knapp 2.5 Stunden südwestlich von Tokio. Eine Tagestour kann man machen, aber wegen der langen Fahrt und den kurzen Tagen nicht zu empfehlen. In Hakone kann man wandern, am Ashi-See spazieren, oder in einem Onsen (Thermalbad) relaxen. Mit dem Schinkansen an der Station Odawara aussteigen. Von dort kann man dann mit dem Bus weiterfahren.
Nikko
Nikko ist auch ein Waldgebiet, das sich im November in unterschiedlichen Farben präsentiert. Die Anfahrt ist etwas komplizierter. Man kann jedoch mit dem Shinkansen bis Utsounomiya fahren, von dort mit dem Zug nach Nikko, und von dort dann mit dem Bus bergauf fahren, so dass man bergab dann wandern und am Ende die Ryuzu-Wasserfälle und den Chuzenji-See und auch den Kegon-Wasserfall besichtigen kann. Eventuell muss man am Busbahnhof am Chuzenji-See jedoch umsteigen. Ich habe für die Hinfahrt 3.5 Stunden benötigt. Daher sollte man die Reise sehr früh antreten oder vor Ort in der Nähe übernachten.
Miura
Miura habe ich mit einer Meetup-Gruppe als Tagesausflug besucht. Es fährt ein lokaler Zug direkt nach Misakiguchi. Von dort kann man im Zipfel wandern. Man sieht dort rauhe Küste, Strand, das Meer, und bei gutem Wetter auch den Fuji-Berg, der knapp 85 km entfernt liegt.
Japan
Da ich die letzten Jahre oft geflogen bin, hatten sich Meilen angesammelt, die ich verwerten musste. Daher hatte bereits ich Ende 2021 einen Flug nach Japan gebucht – für Ende Oktober 2022. So weit im voraus kann man gar nicht wirklich planen. Eine Woche vor Abflug wollte ich den Flug aber verschieben. Ich hatte mich zuvor vergewissert, dass die Möglichkeit bestand. Aber diesmal sagte die Dame am Telefon, dass eine Verschiebung nicht wirklich möglich sei. Binnen einer Woche habe ich dann Hotels, eine Zwischenstation und den Rückflug organisiert. Ich habe es wirklich nicht vermisst, nach Flügen und Hotels zu suchen. Die Portale sind heute sogar schlimmer als vor Corona. Eine Zwischenstation zu finden war auch nicht so einfach, da beispielsweise Hongkong immer noch eine Nulltoleranz-Politik fährt, und man alle zwei Tage einen PCR Test machen muss. Andere Ziele wie Singapur kamen saisonbedingt nicht in Frage. Die Wahl fiel also auf Bangkok, wo ich ebenso bereits gewesen bin.
Japan
Japan hat 125 Millionen Einwohner und besteht aus mehreren Inseln mit unterschiedlichen Klimazonen. Während man im Norden Ski fahren kann, kann man im Süden am Strand schwimmen. Egal, ob man im Wald wandern, Berge besteigen, Ski fahren, Strandurlaub machen, Tradition oder Modernes sehen möchte, Japan bietet all das. Zu Beginn mag alles es etwas komplex erscheinen, aber man bekommt schnell den Dreh raus, wie alles funktioniert. Alles ist einfach gehalten und beschrieben. Man findet alle Informationen, die man sucht. Wenn man sie nicht gefunden hat, hat man nicht genau gesucht.
Beste Reisezeit
Man kann Japan zu unterschiedlichen Jahreszeiten besuchen. Der Charme im April liegt darin, dass die Kirschblüten aufgehen. Die Termine werden zuvor ermittelt und diese Blütezeit (Sakura) zieht durch das gesamte Land. Im November färben sich die Bäume in unterschiedlichste Farben. Wenn es etwas kälter ist, kann man auch Schneeaffeen sehen, oder in einem Onsen entspannen. Ich empfehle, auch mal in einem Ryokan (traditionelle Unterkunft mit Matratze auf dem Boden) zu übernachten.
JR Railpass
Der JR Railpass Ist nicht wirklich günstig. Ich habe 2022 für einen 7-tägigen Railpass 200€ gezahlt. Im Ausland aber günstiger als wenn man ihn in Japan kauft. Es gibt ihn für 7, 14 und 21 Tage. Man bekommt einen Gutschein für den Railpass, den man dann in Japan einlösen muss. Meist sind es die 7 und 14 Tage, zwischen denen man sich entscheiden muss. Daher muss man auch die eigene Reiserei vorab etwas planen. Wenn man Tagestouren oder Fahrten mit dem Shinkansen plant, sollte man diese so legen, dass sie in die Gültigkeitsphase liegen.
Es gibt Fahrten, die sind mit den lokalen Zügen doch etwas bequemer als den Umweg mit dem Schinkansen. Für die ist der Railpass aber nicht unbedingt gültig. Er hat noch eine weitere Einschränkung. Den Nozomi und Mizuho darf man damit nicht fahren. Das sind schnellere Shinkansen. Die brauchen für die Strecke Tokio-Osaka 30 Minuten weniger. Das tut aber nicht wirklich weh. Umständlich wird dadurch nur das Buchen. In den Links verweise ich auf eine Seite, wo man bei der Ticketsuche diese beiden Shinkansen ausschließen kann, was bei Google Maps nicht geht. Zur Rush Hour lohnt sich eine Sitzplatzreservierung. Die kann man mittlerweile auch an bestimmten Automaten machen. Mit dem JR Railpass kann man in Hiroshima kostenlos den Hop-On-Bus verwenden.
Passmo vs. Suica (Metro-Karte)
Das Schienensystem in Japan ist nicht ganz so einfach. In Tokio gibt es drei Metro-Anbieter. Für jede müsste man sich ein eigenes Ticket kaufen. Daher habe ich mir eine Passmo-Karte gekauft. Im Grunde besteht der Unterschied der beiden Karten in der Pfandrückgabe. Ist also eigentlich egal, welche ihr kauft. Beide Karten sind gültig für die Metro aller Anbieter in Tokio. In Osaka habe ich diese Karte auch verwendet. Ist also praktisch und empfehlenswert.
Geldwechsel
Yen bekommt man mit einer guten Rate überraschend im Flughafen. Ansonsten ist der Anbieter World Beim Geldwechsel sieht man 5 Stempel auf dem Schein. Daran merkt man, dass die Transaktion von so vielen unterschiedlichen Angestellten geprüft wurde. Das Geld wird einem mit beiden Händen und sehr sorgfältig übergeben, als würde es gleich in Tausend Stücke brechen. Das zeigt, wie viel Wert Japaner dem Menschen gegenüber zeigen. Das finde ich in diesem Land einzigartig.
Tax Free Shopping
Funktioniert in Japan so, dass man die Umsatzsteuer erst gar nicht abführt im Geschäft. Diese sind gekennzeichnet als Tax Free. Eventuell muss man einen bestimmten Umsatz machen, damit das nach Vorzeigen des Reisepasses möglich ist. Die Umsatzsteuer beträgt nur 7% (Stand 2022).
Hotels
Der Stromanschluss in Japan ist anders zwar als unserer, aber alle Hotels, in denen ich gewesen bin, hatten einen für das Aufladen des Handys einen USB-Anschluss. Damit ist ein Adapter nicht wirklich nötig. Vorsicht in manchen Hotels. Checkout ist mit 10 Uhr relativ früh angesetzt und wird oftmals pro Stunde mit einer extra Gebühr versehen. Wenn man Jetlag hat, kann man also nicht wirklich ausschlafen.
Internet
WiFi gibt es in Cafes, Hotels, JR Zügen und Stationen. Wer dennoch etwas mobiler sein möchte, dem empfehle ich eine eSIM für Daten. Ich habe auf einer Seite, die verlinkt ist, einen Vergleich gemacht, und eine eSIM installiert. Das hat auch relativ gut funktioniert, lediglich die Aktivierung als letzter Schritt über den Anbieter Nomad war nicht in der Anleitung beschrieben. Das Gute daran, die eSIM ist auch in anderen Ländern gültig, wenn man nach regionalen Paketen filtert.
Erziehung
Im Allgemeinen ist es so, dass Japaner mehr Wert auf das Wir legen als auf das Ich. In den westlichen Ländern ist das Gegenteil der Fall. Daher hat auch jeder Respekt vor dem anderen. Und Respekt wird im Verkehr, durch Stille, und durch Qualität gezeigt. Die Stille geht so weit, dass man dem Nachbarn im Aufzug nicht einmal grüßt. Daher sind Telefone auch auf lautlos gestellt in der Metro. Damit Nicht-Raucher und Kinder nicht gestört werden, wird auf offener Straße nicht geraucht. An der Straßenseite gibt es dann extra Kabinen für Raucher. Kinder erhalten Anstandsunterricht vor der Schule. Ich habe viele Kindergartenklassen gesehen, die bringen die Kinder auf die Straße und zeigen, worauf man im Verkehr achten muss.
Ordnung muss sein
Eine japanische Freundin meinte, sie liebe Istanbul. Das kann ich bei dem Chaos kaum glauben, aber sie meinte, in Japan sei alles horizontal und vertikal. Sie bräuchte als Abwechslung mal Chaos. Und das ist wirklich so. Es gibt sogar Autos, die rechteckig sind. Alles in Japan ist geordnet und strukturiert. Ein Land der Ingenieure. Ein Traum für alle strukturliebende Menschen. Aber diese Systemverliebtheit führt natürlich auch zu Problemen. Man kommt da nicht heraus. Wenn man außerhalb der Menükarte etwas bestellen möchte, geht das nicht. Auch wenn es einfache Spaghetti in einem Nudelhaus ist.
Arbeitsdisziplin
Die Arbeitsdisziplin wird manchmal übertrieben, aber wenn etwas kaputt ist, hat jemand seine Aufgabe nicht korrekt erledigt. In Tokio habe ich nichts gesehen, das nicht funktioniert. Keine kaputte Birne, kein kaputter Schalter… da ist nichts kaputt. Nicht einmal Mauersteine oder ähnliches. Teil der Ehre ist es, einen Arbeitsplatz zu haben. Unternehmen entlassen Angestellte äußerst selten. Sogar während Corona haben Manager auf ihr Gehalt verzichtet, damit Angestellte nicht entlassen werden mussten. Daher endet der Verlust des Arbeitsplatzes meist mit Alkoholismus oder Suizid.
Toiletten
Apropos Toiletten. Die besten Toiletten der Welt. Sie sind beheizt, für die Reinigung kommt warmes Wasser, zum Trocknen ein Fön. Und wer Privatsphäre braucht, der kann Töne wie Vogelgezwitscher einschalten. Herrlich.
Welche Städte sollte man gesehen haben
Ein kurzer Anriss über die Städte, und worin sie sich unterscheiden.
- Tokio ist die größte Stadt (der Welt) und damit auch wirtschaftlich führend im Land.
- Kyoto ist voller Traditionen. Hier findet man viele Tempel, Kalligraphen, Kendokämpfer, Künstler, Geishas etc.
- Nagano ist eine kleinere Stadt, bietet daher mit viel Grünem im Umland. Hier kann man Ski fahren und Schneeaffen besuchen im Park, 1998 fanden hier die Olympischen Winterspiele statt. Man findet noch Artefakte davon, und hat so das Gefühl, dass seit dem auch nicht wirklich investiert wurde. Es scheint wie eine Zeitreise. Dennoch bietet das Zentrum ziemlich viele Restaraunts.
- Osaka ist relativ anders als die restlichen japanischen Städte, die ich bisher besucht habe. Es ist ziemlich europäisch. Viele Radfahrer sind unterwegs, Menschen sind etwas chaotisch unterwegs. Man findet jedoch überall Streetfood, Clubs und Bars. Die Japaner hier sind nicht so restriktiv und auch reserviert wie die Tokioter. Sie sind etwas offener, aber rauchen beispielsweise auf offener Straße.
- Hiroshima ist allen bekannt, da hier die erste Atombombe am 06.08.1945 von den Amerikanern geworfen wurde. Jedes japanische Schulkind kommt zu einer Exkursion an diesen Ort, um diese Tat nicht zu vergessen. Es wird tief in der Kultur verankert, da hier seit dem 200.000 Menschen getötet wurden.
Südosten der Türkei
Südosten der Türkei
Der Südosten der Türkei ist eine sehr kulturreiche Region. In Deutschland kennt man die Region auf Grund der Tatsache, dass hier mehrheitlich Kurden leben. Zwischen 10 und 15 Millionen Kurden gibt es in der Türkei. Sie teilen sich auf verschiedene Sprachen und Religionen aus. Man kann also nicht sagen, dass ein Kurde kurdisch spricht und Alevite ist. Obwohl Mardin, Sanliurfa und Diyarbakir kurdisch sind, ist die Bevölkerung doch ziemlich unterschiedlich. Es gibt Städte, in denen historisch mehrere Kulturen gelebt haben, und aktuell auch coexistieren.
An-, Abreise und Fortbewegung
Man sollte seine Reise, die meist eine Rundreise ist, etwas durchplanen. Um einen Überblick zu erhalten, reicht natürlich ein Tag pro Stadt. Aber der Südosten der Türkei bietet als Region einfach so viel, dass man mindestens eine Woche einplanen sollte, wenn man kulturellen Aktivitäten und Stätten mitnehmen möchte. Falls An- und Abreise per Flieger nicht am selben Ort erfolgt, muss man eine Einweggebühr für den Mietwagen zahlen. Daher lohnt es sich eher, wenn man das Fahrzeug am selben Ort abgibt.
Sanliurfa
Sanliurfa, kurz Urfa genannt, gefällt mir in der Region am besten. Es ist keine Stadt, aber auch kein Dorf. Es sind sehr einfache Menschen, die hier leben. Neben einer Altstadt mit engen Gassen gibt es jede Menge Geschichtliches um den Balikligöl (Fischsee). Es ist eine Prophetenstadt. Ereignisse um den propheten Abraham haben hier stattgefunden. In der Region kann man Göbeklitepe besuchen. Ein deutscher Archäologe buddelt bereits seit Jahren vermutliche eine Gebetsstätte, die 10.000 Jahre alt sein soll. Daher ist das für die Menschheitsgeschichte nicht ganz unwichtig. Etwas weiter weg liegt Halfetiye. Seitdem der größte Staudamm der Türkei gebaut wurde, liegt die Stadt unter Wasser. Man sieht dort noch eine halbe Minarette aus dem Wasser herausragen.
Mardin
Mardin hat zwei Stadtzentren. Eine neue Stadt, und eine historische Altstadt, in der mehrere Kulturen ihre Spuren hinterlassen haben. Man findet hier Christen, Muslime, Türken, Kurden, Sumerer, Aleviten und viele mehr. Die Altstadt zieht sich entlang der Hauptstraße. Man sollte die Gassen über dieser Straße ablaufen, um auch die Aussicht zu genießen. In der Nähe efindet sich Hasankeyf und Midyat. Midyat bietet wie Mardin ein zentrum mit Altbauten. Etwas weiter liegt Hasankeyf, das wegen des Staudamms dasselbe Schicksal ereilt hat wie Halfetiye.
Diyarbakir
Diyarbakir ist das Istanbul des Südostens. Es ist sehr viel größer als Saliurfa oder Mardin und daher auch relativ voll. Die Altstadt ist jedoch trotz des Autoverkehrs gut geordnet. Abends schließen die Läden, dafür öffnen Straßenverkäufer auf den Gehwegen 🙂 Alles, was hier in offener Form in den Läden bereitgestellt wird, scheint zum Verzehr erlaubt. Passanten und potentielle Käufer bedienen sich hier und testen die Ware. Obacht, nicht alles, das angefasst wird, wird auch gekauft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass 50% der Menschen hier eine gewaltnahe Partei wählen. Mich persönlich haben mehrere Menschen angesprochen, und jedes Gespräch war immer sehr freundlich. Was man in Istanbul nicht immer behaupten kann.
Wetter und andere Spezialitäten
Sie gehen aus dem klimatisierten Hotel und jemand hält Ihnen direkt einen Fön vor das Gesicht. Genau so fühlt es sich an bei 40-60°C ab Juli. In der Nacht “kühlt” es sich ab auf 25°C. Daher sollte man die Reisezeit gut wählen. Wir hatten um 40°C. Wasser getrunken, 10 Minuten später war der Mund schon so trocken als hätte man seit Wochen nichts getrunken. An dieses Klima muss man sich erst gewöhnen. Man bekommt trotz Wasseraufnahme und Schatten einen Hitzeschlag. und guten Schlaf findet man hier auch kaum.
Neben der Reiselust ist das Essen eigentlich die Hauptmotivation, um den Südosten der Türkei zu besuchen. Wer meint, in Istanbul gutes Essen zu bekommen, wird hier merken, dass es hier wirklich gut schmeckt. Man kann hier kaum etwas falsch machen. Neben Fleisch gibt es auch viele vegetarischen Mahlzeiten. Bekannt ist Urfa und Gaziantep auch für Pistazzien, die im August frisch gesammelt werden. Auch das Maras-Eis kann ich empfehlen. Es schmeckt einfach toll.
Dänemark und Schweden
Skandinavien
Ich war ja bereits zwei mal in Norwegen. Auf meiner Bucket-List standen jedoch noch Kopenhagen in Dänemark und Stockholm in Schweden. Alle drei Länder gehören mit zu den teuersten der Welt. Dass es sehr teuer wird, habe ich beim Buchen des Hotels festgestellt. Was mir persönlich schon teuer war, hatte nicht mal ein Fenster. Für ein Storno war es jedoch zu spät. Flugticket nach Kopenhagen und von Stockholm waren bereits gebucht. Man sollte sich auf hohe Verpflegungskosten einstellen. Das Hotel selbst wollte 30€ pro Frühstück. Ein kleiner Capuccino kostet 5€, eine Pizza 20€. Eine Lütticher Waffel, die in Belgien 2€ kostet, kostet in Dänemark knapp 6€, in Schweden bis zu 10€, Pur, ohne etwas drauf 🙂
Anreise und Fortbewegung
Vom Flughafen in Kopenhagen kommt man per Metro einfach in die City. Das dauert auch nicht lang. Man muss nur schauen, ob man noch umsteigen muss. In Kopenhagen selbst kann man Metro fahren, ein Fahrrad mieten, oder zu Fuß gehen, was ich bevorzuge. In Stockholm kann man auch Metro fahren. Manchmal ist das ganz praktisch, da die Stadt doch etwas weiläufiger ist als Kopenhagen. Zugtickets zwischen Kopenhagen über Göteborg nach Stockholm habe ich vorab über trainplanet.com gekauft. Und von Stockholm kommt man am einfachsten mit dem Arlanda Express oder Flybussarna zum Flughafen. Der Zug braucht nur 20 Minuten, aber ist mit 30 Euro pro Strecke teurer. Der Bus braucht 40 Minuten, kostet aber nur 20 Euro.
Wetter
Mir wurde von einem Local folgende Seite empfohlen, um das Wetter zu checken, ehe man die Unterkunft verlässt. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass die Daten nicht immer stimmen, aber dennoch lohnt sich ein Blick darauf: https://bedrevejr.dk
Dänemark
Als ich in Dänemark angekommen bin, war das Wetter sommerhaft. Viele Dänen waren also unterwegs in Parks und Caves/Bars. Auf Grund Angriffe gegen den Islam dachte ich, dass die Dänen eher diskriminierend sind. Das kann ich so jedoch nicht bestätigen. Ich wurde nämlich angelächelt. Das passiert eher in exotischen Ländern, weil man doch deutlich anders aussieht. Aber ich fand es sofort ziemlich nett. Am darauffolgenden Tag hat es extrem geregnet. Das war schon eher das Klima, das ich erwartet hatte. Ich habe mich dennoch für eine Walking-Tour auf einer Meeting-Plattform angemeldet, und dabei freundliche Ausländer und Locals getroffen. Mein Eindruck des ersten Tages hat sich bestätigt, Dänen sind freundlich und glücklich.
Klima
Die Fassade eines Geschäftsgebäudes hatte ein Thermometer. Das ging von -20 bis +20°C. Da musste ich erst mal lachen, denn zum Zeitpunkt als ich dort war, waren es in Istanbul 25°C in der Nacht 🙂 Aber das Klima gibt nicht mehr her. Im Schnitt hat der Sommer 20°C in Kopenhagen. Das ist eher kein Problem, aber der Winter wird mit kurzen und kalten Tagen schon eher zu einer Herausforderung.
Rauchen in Dänemark
Dänemark hat ein Gesetz verabschiedet, wonach der Zigarettenverkauft an Personen mit Jahrgang 2012 und später verboten ist. Das heißt, die heutigen 10-jährige Kinder und alle künftigen Generationen kriegen keine Zigaretten mehr. Damit wird Dänemark in 70-80 Jahren rauchfrei werden. Man trifft auch jetzt schon kaum auf Raucher. Ich persönlich finde das super. Rauchfreies Atmen überall. Ich schreibe diesen Post in einem Cafe in Istanbul. Fast jeder raucht. Im Außenbereich ist das Rauchen gestattet. Dass Nichtraucher aber auch gerne die frische Luft genießen möchten, wurde nicht bedacht. Wir müssen auch bei tollem Wetter drin sitzen, um dem Rauch zu entkommen.
Kopenhagen
Es gibt extra Straßen mit Ampelsystem für Fahrräder. Viele nutzen diese auch. So viele Fahrräder habe ich vielleicht noch in Amsterdam gesehen. Kopenhagen ist halt ziemlich flach. Die meisten Fahrräder hatten daher auch nur einen einzigen Gang. Es sind auch viele “Dreiräder” namens Christinana Bikes unterwegs. Vorne ist ein kleiner Shuttle, in dem dann die Familie oder der Einkauf transportiert werden kann.
Kopenhagen ist sehr teuer. Das hatte ich schon erwähnt. Eine Waffel, die in Belgien 2 Euro kostet, kostet in Dänemark und Schweden 6-10 Euro. Ein kleiner Becher Capuccino kostet 5 Euro. Eine Pizza 20 Euro.
Von Kopenhagen und den Menschen war ich wirklich positiv überrascht. Eine Sorge war auch, was ich zu essen finden würde. ich hätte nie gedacht, dass ich etwas finde, worüber ich sagen kann, dass es fast das leckerste, das ich je gegessen habe. Das Meze Büffet im marokkanischen RizRaz kann ich wirklich empfehlen. So viele gute Geschmäcker auf einem Teller zu haben, einfach gigantisch 🙂
Schweden
Von Dänemark bin ich mit dem Zug über Malmö nach Göteborg gefahren. Unter anderem habe ich die außerordentlische Brücke zwischen Dänemark und Schweden gesehen. In Malmö musste ich umsteigen und hatte eine Stunde Zeit, um die Stadt zu erkunden. Das kann man so auch stehen lassen, wenn man nicht unbedingt etwas zu sich nehmen möchte. In Göteborg war ich mehr als 24 Stunden. Das hätte auch etwas kürzer sein können. Aber man kann hier schön in Parks laufen, und durch die Innenstadt laufen. Göteborg hat auch einen Hafen, hier kann man auch Zeit verbringen.
Für Stockholm braucht man länger als für Kopenhagen. Es bietet einfach viele Seen, Parks und Möglichkeiten. Aber Kopenhagen hat ein gewisses Etwas. Das Ambiente ist super. Ich würde daher lieber die Atmosphäre in Kopenhagen genießen, als mehr in Stockholm sehen zu wollen.
Kulturelles
Mir ist sofort der Unterschied zwischen Dänen und Schweden aufgefallen. Die Schweden waren überhaupt nicht freundlich, haben weder den Blickkontakt gesucht, noch gelächelt. In Stockholm habe ich zwei Meetings mitgenommen, und dabei Ausländer kennengelernt, die bereits seit einigen Monaten und Jahren in Stockholm leben, und Locals. Beide Parteien haben mir bestätigt, dass Schweden nicht so offen sind. Die Ausländer meinten, dass es mindestens 6-12 Monate dauert, bis man einen Local kennenlernt, vielleicht 🙂 Sie waren auch überrascht, dass mir das binnen eines Tages aufgefallen ist, aber nach Dänemark ist es wie Tag und Nacht. Eine Schwedin sagte, dass viele, eher ältere Generation überfordert mit ausländischen Hilfskräften. Nicht nur wegen den kürzlichen Krawallen zwischen Rechtsradikalen und der Polizei wegen der Koranverbrennung denke ich, dass nicht nur der Alltagsrassismus verbreitet ist. Im Winter sind viele Schweden noch depressiver, weil die Tage so kurz sind.
Midsommar
Ich hatte meine Planung etwas angepasst, um den Midsommar zu erleben. Das ist der längste Tag im Jahr und in Schweden nach Weihnachten der wichtigste Feiertag. Ich war abends ja alleine unterwegs, aber nicht nur ich. Viele Schweden waren alleine joggen, lesen, schlendern oder einfach nur alleine die Sonne im Park genießen. Ich war zwar allein, aber zumindest nicht einsam. Ich denke, die Schweden haben hier ein gesellschaftliches Problem. Vergleichbar zu den Japanern, die nicht besonders sozial unterwegs sind. In Schweden hatte ich echt gutes Wetter. Tagsüber hatten wir 30°C. Abends am Hafen konnte ich daher bei angenehmem Wetter die untergehende Sonne genießen. Das dauerte ziemlich lange. Aber irgendwann musste ich komischerweise gähnen und wurde müde. Irgendwas war komisch. Der Himmel war noch hell, aber als ich auf die Uhr schaute, und es schon nach 23 Uhr war, habe ich festgestellt, dass es nicht wirklich dunkel wird. Bis ich im Hotel angekommen war, war es schon fast Mitternacht, und trotzdem nicht dunkel. Als würde die Sonne noch untergehen.
Portugal
Portugal hat etwas mehr als 10 Millionen Einwohner und ist Gründungsmitglied der NATO. Im 15. Jahrhundert stieg es als Seemacht zu einem Weltreich auf. Daher hat Portugal Kolonien auf mehreren Kontinenten. Dazu gehören auch Inseln wie Azoren und Maderia. 1974 wurde die bereits dritte Demokratische Republik ausgerufen. Im Ballungsraum Lissabon leben knapp 3 Millionen Menschen. Der Kern der Hauptstadt hat rund 500.000 Einwohner und wächst mit Besuchern auf ein Mehrfaches an. 2019 kamen rund 28 Millionen Touristen nach Portugal. Der bekannteste Portugiese ist aktuell sicher Ronaldo, und Pasteis de Nata die bekannteste Nachspeise. Nata bekommt man gefühlt an jeder Ecke für 1€ und sorgt dafür, dass man zunimmt, ohne was anderes gegessen zu haben 🙂
Die Hinreise endete damit, dass TAP Portugal meinen Koffer verloren hatte. Ich war nicht der einzige, der vergebens auf seinen Koffer gewartet hat. Alle, die in Lissabon umgestiegen waren, teilten das Leid. Die Koffer wurden am darauffolgenden Morgen in die Unterkunft gebracht, aber von meinem Host habe ich mir sagen lassen, dass Gäste vor mir auch betroffen waren. Es scheint als Usus zu sein. Wer also mit Umstieg auf die Azoren fliegt, kann davon ausgehen, dass er die erste Nacht in seinen Klamotten verbringen muss.
Porto
Porto ist eine kleine Version von Lissabon. Um die Stadt zu sehen, reichen eigentlich zwei Tage. Die Autorin von Harry Potter hat dort viele Ideen gesammelt, und das fällt einem auch Nicht-Fan auf. Beispielsweise die Kleidung der Schüler mit Kapuze. Ich hatte ja zunächst vermutet, dass es eine Aufführung gab, bis ich festgestellt habe, dass das die Uniform von Schülern ist.
Azoren
Die Azoren sind für Naturliebhaber einfach nur atemberaubend. Die Inselkette bestehend aus 9 Inseln liegt inmitten des Atlantischen Ozean. Die größte Insel Sao Miguel hat 235.000 Einwohner, wovon 70.000 in der Hauptstadt Ponta Delgada leben. Ponta Delgada hat einen größeren Hafen, wo auch Kreuzfahrtschiffe Halt machen. Ab Lissabon fliegt man etwas mehr als 2 Stunden mit TAP Portugal oder der Tochterairline Azores Airlines. Hier findet man die meisten Restaurants und Hotels der Insel. Ein einziger Tag ist jedoch mehr als genug als Tourist.
Die Hauptattraktionen der Insel erreicht man mit dem Auto. Man benötigt für die Durchquerung von Sao Miguel knapp 1.5 Stunden für 90 km. Es empfiehlt sich, ein kleines Fahrzeug zu besuchen, da man meist nur im dritten Gang fährt und die Straßen manchmal (absichtlich) holprig sind. Es gibt viele viele Plätze und Buchten, die dazu einladen, die Aussicht zu genießen. Daneben gibt es viele Wanderwege. Man sollte daher seine Wanderschuhe, Sonnencreme und etwas Proviant für unterwegs mitnehmen. Ich hatte meine Thermosflasche mitgenommen und mit Studentenfutter die Aussicht nach Wanderungen genossen.
Fisch sollte auf den Azoren Programm sein. Mir ist jedoch aufgefallen, dass man Schlange stehen muss vor Restaurants. Es lohnt sich daher, in Betracht ziehen, einen Tisch im gewünschten Retaurant zu reservieren. In der Liste nenne ich die Restaurants, die mir mein Host empfohlen hat.
Wandern auf Sao Miguel
Auffallend sind die vielen Vögel. So viel Vogelzwitschern habe ich bisher noch nicht gehört. Das trägt insgesamt dazu bei, dass es sehr friedlich auf den Azoren ist. Der Norden scheint ein unterschiedliches Klima zu haben als der Süden. Er schien mir etwas rauher zu sein mit seinen Kliffs. Die hohen Wellen locken natürlich Surfer an. Meine Lieblingsplätze sind Miradouro da Boca do Inferno, Miradouro de Santa Iria und der Furnas-See.
Bei den ersten beiden Orten möchte man am liebsten mehrere Stunden verweilen, um die gigantische Aussicht auf mehrere Kraterseen bzw. Küstenlandschaft zu genießen. Ein kurzer Wanderweg führt von einer Autostraße durch den Wald zum Boca do Inferno. Santa Iria liegt direkt an der Schnellstraße. Der See Furnas liegt nur wenige Kilometer von der Stadt Furnas entfernt. In Furnas selbst gibt es den Parque Terra Nostra, der viele Touristen anzieht. Daneben gibt es hier eine Käserei und Stellen, wo das Wasser mit einem Schwefelgeruch aus dem Erdboden kochend heiß sprudelt. Um den Furnas-See liegen zwei Parkplätze. Der in der Nähe von Grena ist kostenpflichtig. Der Parkplatz etwas weiter entlang der Hauptstraße jedoch nicht. Von dort aus kann man seinen Spaziergang um den kompletten See beginnen.
Lissabon
In Lissabon läuft man bevorzugt wahllos herum 🙂 Leider geht es dabei hoch und runter, man braucht daher Ausdauer. Doch es lohnt sich, denn die Gassen sind fast alle sehenswert. Die Häuser haben unterschiedliche Farben und sind bestückt mit ornamentierten Fliesen. Da macht sich der arabische Einfluss bemerkbar.
Vom Flughafen kommt man ins Zentrum mit dem Aerobus, der vor dem Terminal abfährt. Falls dieser nicht fahren sollte, kann man die Metro nebenan nutzen. Am Automaten kauft man sich ein Ticket zum Aufladen für 2€ (gilt ein Jahr nach Kauf). Damit kann man auch umsteigen. Leider muss man einige Treppen laufen, ist daher zwar unbequem, aber dennoch eine gute Alternative zum Aerobus. Per Metro ist man in knapp 45 Minuten im Zentrum Rossio. Mit dem Aerobus dauert die Fahrt knappe 30 Minuten. Taxis sind wohl auch günstig. Für knapp 20€ kommt man so auch ins Zentrum.
Drohne
Die Zulassung für eine Drohne nimmt laut Internetrecherche wenige Wochen in Anspruch. Über https://backoffice.aan.pt/checklogin muss zunächst das Konto genehmigt werden, dann kann der Antrag gestellt und genehmigt werden. Ich war ziemlich spät dran, also habe ich direkt eine Mail hinterher geschickt, mit der freundlichen Bitte, die Genehmigungen zeitnah zu erteilen. Ich hatte die komplette Erlaubnis binnen eines Tages am Tag vor meinem Abflug. Etwas kompliziert ist die Bestätigung des Piloten, das digital signiert werden muss. Eine normale Unterschrift reicht hier nicht aus. Ich habe hierfür ein Konto auf https://www.docusign.de erstellt.